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ABB: Beim Industriekonzern wendet sich das Blatt

30.11.2017 3 Min.
  • Martin Raab

ABB erzielte 2017 sowohl operativ als auch an der Börse markante Fortschritte. Im kommenden Jahr könnte der Industriekonzern noch mehr Fahrt aufnehmen.

So schnell kann es gehen: In den vergangenen Jahren hatte die ABB-Aktie gegenüber den Anteilsscheinen des Rivalen Siemens klar das Nachsehen. Doch 2017 konnte der heimische Industriekonzern Boden gut machten. Bei Siemens stockt der langfristige Aufwärtstrend, der DAX-Titel notiert knapp unter dem Vorjahresultimo. Derweil geht ABB mit einem Kursplus von knapp 18% auf die 2017er-Zielgeraden. In der Aufholjagd kommt die veränderte fundamentale Situation der beiden Konzerne zum Ausdruck. Zwar meldete Siemens für das Geschäftsjahr 2016/17 (per 30. September) einen Rekordgewinn, gleichzeitig kündigte CEO Joe Kaeser jedoch harte Einschnitte im Kraftwerksgeschäft sowie in der Windenergie an. Derweil kann ABB-Chef Ulrich Spiesshofer allmählich die Früchte der seit seinem Antritt im Jahr 2013 angestossenen Massnahmen ernten.

«All unsere Initiativen zahlen sich aus», erklärte der Top-Manager im Rahmen der jüngsten Zahlenvorlage. Aufhorchen liess dabei vor allem der Auftragseingang. Von Juli bis September nahmen die Bestellungen um 8% auf USD 8.16 Mrd. zu. Damit verbuchte ABB an dieser Stelle das stärkste Wachstum seit dem ersten Quartal 2015. Unter anderem profitiert der Zürcher Konzern mit Produkten wie Robotern oder Ladestationen von den globalen Megatrends Automatisierung und E-Mobilität. Gleichzeitig spielt ABB die Wirtschaftslage in die Hände. Im Quartalsbericht macht das Management für Europa und die USA positive makroökonomische Signale aus, für China wird weiterhin Wachstum erwartet. Während Spiesshofer 2017 nach wie vor als ein Übergangsjahr bezeichnet, rechnet er im kommenden Jahr mit weiteren Fortschritten. “Ich bin zuversichtlich, dass sich unsere Bestrebungen, das Wachstum anzukurbeln, auszahlen werden“, sagt der CEO.

Eine Einschätzung, die KeplerCheuvreux offenbar teilt. Anfang Monat stufte das Researchhaus die ABB-Aktie von «Hold» auf «Buy» herauf. «Die Zahlen für das dritte Quartal markierten einen wichtigen Wendepunkt für die finanzielle Performance der Gruppe», schreibt Analyst William Mackie in einer Studie. Angetrieben durch die zyklische Expansion in Endmärkten, die für rund 40% des Konzerngeschäfts stehen, hat sich der Umsatzausblick für den Zeitraum 2018 bis 2020 dem Experten zufolge verbessert. Auf der Gewinnseite würden sich darüber hinaus Kosteneinsparungen und Produktivitätsmassnahmen bezahlt machen. «Wir erachten CHF 35 jetzt als realistisches Kursziel für 2020», bringt Mackie sein positives Urteil auf den Punkt. Per Ende 2018 traut er der ABB-Aktie einen Anstieg bis CHF 28 zu.

Anlagekonklusion:

Wir haben an dieser Stelle Ende September den Call-Warrant WABDDV auf ABB vorgestellt. Während der Basiswert seither um 5.5% zulegen konnte, verteuerte sich das Hebelpapier um mehr als 40%. Zwischenzeitlich notierte der Optionsschein noch deutlich höher. Doch nachdem ABB im Oktober den horizontalen Widerstand bei knapp CHF 25 aus dem Weg geräumt hatte, setzte der Large Cap zuletzt noch einmal von oben auf dieser Marke auf. Als nächstes könnte ein Vorstoss in Richtung des Verlaufshoch bei CHF 26.54 anstehen. Anleger, die den Call-Warrant bereits im Depot liegen haben, sollten daher an ihrer Position festhalten. Neueinsteiger können mit dem Vontobel-Papier, aktueller Hebel: 6.7, darauf setzen, dass die Aufholjagd von ABB weitergeht.

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