Zurück
payoff Trading Desk

Activision Blizzard: Tag der Wahrheit

27.04.2022 3 Min.
  • Christian Ingerl

Microsoft gab am 18. Januar dieses Jahres die Übernahme des „Call of Duty“-Herstellers Activision Blizzard bekannt. Nun kommt es zum Showdown.

Für einen Paukenschlag in der Gamerszene sorgte Microsoft Anfang des Jahres. Für eine Rekordsumme von knapp USD 70 Mrd. möchte sich der Softwareriese den Spielekonzern Activision Blizzard einverleiben. Die Unternehmen untereinander haben sich bereits geeinigt und können es gar nicht erwarten, gemeinsame Wege zu gehen. Andere wiederum sind nicht so erfreut von dem Deal und möchten ihn in letzter Minute noch verhindern.

Kartellbehörde prüft

Noch kein grünes Licht gibt es beispielsweise von den zuständigen Behörden, die den Kauf noch Kartellrechtlich absegnen müssen. Auch von Seiten der Politik kommt Gegenwind. So haben vier Mitglieder der US-Demokraten, Bernie Sanders, Elizabeth Warren, Cory Booker und Sheldon Whitehouse, in einem öffentlichen Brief an die Federal Trade Commission (FTC) ihre Besorgnisse kundgemacht. Sie befürchten nämlich, dass die laufenden Sexismus-Vorwürfe gegen Activision Blizzard im Sand verlaufen könnten. Daher möchte das Quartett den Deal nochmals genau prüfen lassen.

Unterbewertete Übernahme?

Die SOC Investment Group stört sich dagegen am Preis. Die Investorengruppe hält die gebotenen USD 95 je Aktie für zu wenig und forderte die Aktionäre von Activision Blizzard dazu auf, gegen eine Übernahme von Microsoft zu stimmen. Laut SOC sei es derzeit unmöglich, Activision und sein zukünftiges Ertragspotenzial richtig zu bewerten, da die internen Probleme bei dem Unternehmen zuletzt zu einem Druck auf den Aktienkurs geführt haben. Wie die Anteilseigner das sehen, wird sich morgen, den 28. April, entscheiden: An diesem Tag findet die ausserordentliche Aktionärsversammlung von Activision Blizzard statt, bei der eine Mehrheit für die Übernahme stimmen muss.

Operativ ist der Call-of-Duty-Hersteller derzeit schwach unterwegs. So belief sich der bereinigte Quartalsumsatz des in Kalifornien ansässigen Unternehmens zum Jahresauftakt nur auf USD 1.48 Mrd., Analysten gingen dagegen von USD 1,80 Mrd. aus.  Der Nettogewinn für das am 31. März endende Quartal reduzierte sich von 79 Cent pro Aktie im Vorjahr auf 50 Cent. Die Experten von Cowen warnen daher, dass die Schwäche der jüngsten Fundamentaldaten zu einem erheblichen Rückgang der Aktien führen könnte, wenn der Übernahmevertrag mit Microsoft scheitert.

Anlagelösungen

Der Kurs der Activision Blizzard-Aktie befindet sich derzeit nur bei rund USD 77 und damit deutlich unter den gebotenen USD 95. Daher ist es nur schwer vorstellbar, dass die Aktionäre gegen den Merger stimmen werden. Bei einem «Ja» stehen die Chancen gut, dass die Notierung einen Sprung nach oben macht und sich dann weiter Richtung Übernahmeangebot bewegt. Risikofreudige Anleger können mit Blick auf morgen einen Long-Trade wagen. Ein geeignetes Produkt wäre der Call-Optionsschein WATADV von der Bank Vontobel mit einem Strike bei USD 80. Der Schein verfügt auch über eine ausreichende Laufzeit, um ein nachhaltig positives Szenario zu spielen.

Wer dagegen mit einem «Nein» der Aktionäre rechnet, sollte den auf Swiss Dots kotierten Put-Optionsschein (Valor 116326151) ins Auge fassen. Der Strike befindet sich bei USD 78, somit ist der Warrant bereits «im Geld».

 

Weitere News aus der Rubrik

Unsere Rubriken