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payoff Trading Desk

Adecco und CAC 40 im Gleichschritt nach unten

06.02.2018 3 Min.
  • Dieter Haas

Am französischen Aktienmarkt CAC 40 ist die Euphorie nach dem Wahlsieg Emanuel Macron inzwischen vollständig eingepreist. Das hat auch Auswirkungen auf Adecco.

Am 1. März informiert der Personalvermittler über das 4.Quartal. Liegen die dazumal veröffentlichten Zahlen unter den Erwartungen, dann dürfte es, wie bereits im Anschluss an die Zahlen für das dritte Quartal am 7. November 2017, erneut zu einem Abbröckeln der Kurse kommen.

Der Stellenvermittler Adecco hat im dritten Quartal im Vergleich zur Konkurrenz Marktanteile eingebüsst. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro. Organisch und arbeitstagbereinigt betrug das Wachstum 6 Prozent. Deutlich langsamer als erwartet war Adecco in Frankreich unterwegs. Mit 6 Prozent lag das organische Wachstum im wichtigsten Markt des Stellenvermittlers hinter den von Analysten prognostizierten 9,5 Prozent zurück. Ebenfalls nicht sonderlich gut kommt das rückläufige Wachstum in Nordamerika an. Dort hatte das Unternehmen insbesondere im Bereich der Vermittlung von Spezialisten einen Umsatzrückgang zu beklagen. Der Reingewinn der Adecco-Gruppe lag im dritten Quartal bei 123 Millionen Euro wegen ausserordentlichen Abschreibungen auf dem Markenportfolio deutlich unter den Markterwartungen, die mit einem Gewinn von 205 Millionen Euro gerechnet haben.

Nach einem Tief des Aktienkurses am 6.Juli 1016 ging es bis zum 11. Mai 2017 flott bergan. Trotz der scheinbaren Aufbruchstimmung in Frankreich, dem wichtigsten Markt von Adecco, nach dem Wahlsieg von Emanuel Macron, kommt die Aktie seither nicht mehr recht vom Fleck und tendiert seitwärts, auch wenn Anfang November und erst jüngst im Januar minimal neue Höchst erreicht wurden. Irgendwie scheint die Dynamik abhanden gekommen zu sein.

Da passt es ins Bild, dass die chinesische Dagong vor kurzem ihr Rating für Frankreich reduziert hat mit der Begründung, dass die «Grande Nation» zu wenig schnell vorwärts mache mit den dringend erforderlichen strukturellen Reformen.

Das sind Warnsignale für Adecco, deren Geschäftstätigkeit nach wie vor stark von der französischen Konjunktur abhängt. Die seit Jahren sehr hohe Korrelation zwischen der Namenaktie von Adecco und dem CAC40, dem französischen Blue Chip Index verdeutlicht dies. Entwickelt sich der CAC 40 positiv, dann geht es in der Regel auch mit der Namenaktie von Adecco aufwärts und vice versa.

Quelle: Bloomberg

Aktuell sieht das Chartbild des CAC 40 und der Namenaktie von Adecco angeschlagen aus. Die kräftige Höherbewertung des Euros zum USD und anderen Währungen beginnt sich allmählich negativ auf die Exportindustrie der EU-Länder auszuwirken. Das dürfte auch Folgen auf dem Arbeitsmarkt nach sich ziehen.

Anlagekonklusion:

Die Aktie von Adecco dürfte in den kommenden Monaten kaum grosse Avancen verzeichnen. Kurzfristig könnte ein Rückgang bis CHF 68, dem Tief des Vorjahres, erfolgen. Spätestens hier müsste sich der Titel fangen, ansonsten sähe es düster aus. Aktuell am wahrscheinlichsten ist eine Fortsetzung des Seitwärtstrends zwischen CHF 68 und CHF 80, wobei die Kursrisiken eines Unterschreitens der unteren Bandbreite derzeit grösser sind als ein Ausbruch nach oben.

Beim Kauf von Renditeoptimierungsprodukten im Sekundärmarkt sollte im Falle von Adecco auf einen möglichst hohen Abstand zur Barriere geachtet werden und es empfiehlt sich, kürzere Laufzeiten zu wählen. RADAYV der Bank Vontobel vereinigt diese Elemente und wartet dennoch mit einer respektablen Seitwärtsrendite auf.

Spekulanten setzen auf den KO-Put-Warrant SOADK, dessen Strike aktuell minimal über der oberen Bandbreite der Trading-Range von Adecco liegt.

 

 Quelle: Bloomberg

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