

adidas: Mögen die Spiele beginnen
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Martin Raab
Das Sportjahr 2018 läuft mit dem heutigen Start der Olympischen Winterspiele zur Hochform auf. Auf viel Aufmerksamkeit darf adidas hoffen.
Brachte soeben der Super Bowl, das grösste Einzelsportereignis des Jahres, einen Überraschungssieger hervor, kommen nun die Wintersportathleten an die Reihe. Heute gegen 12:00 Uhr MEZ werden die Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang feierlich eröffnet. Eine reiche Medaillen-Ausbeute erhoffen sich unter anderem die Deutschen, die mehrere Trümpfe im Ärmel haben. Einer davon ist der nordische Kombinierer Eric Frenzel, der nicht nur die Fahne bei der Eröffnungsfeier tragen wird, sondern auch ein Drei-Streifen-Outfit.
Im Sog von König Fussball
Für adidas bildet Olympia ebenfalls den Auftakt in ein wichtiges Sportjahr. Dem weltweit zweitgrössten Sportartikelhersteller gelang es, nach einer jahrzehntelangen Dominanz von Bogner, die offizielle Bekleidung der deutschen Teams zu stellen. Neben spannenden Wettkämpfen wittern die Herzogenauracher vor allem viel Geschäft. Noch wichtiger für adidas ist dieses Jahr aber die Fussball-Weltmeisterschaft in Russland. Bei der letzten Fussball-WM in 2014 waren über das ganze Turnier hinweg insgesamt 3,2 Milliarden Menschen über das Fernsehen zugeschaltet – mehr Aufmerksamkeit geht kaum. An adidas kommt man bei der WM auch nicht vorbei, die Deutschen stellen nicht nur den Spielball, auch läuft die Mehrheit der Mannschaften mit drei Streifen auf den Platz. «Im Fussball sind wir klarer Marktführer weltweit und sponsern bei der WM elf Mannschaften», sagt adidas-Chef Kasper Rorsted. Mit dabei sind bei adidas Grössen wie Spanien und Argentinien sowie selbstverständlich auch Titelverteidiger Deutschland, die adidas zum Weltpokal verhelfen könnten. Wer auch immer als Sieger hervorgehen wird, Rorsted erwartet einen «deutlichen Anstieg der adidas-Trikotverkäufe».
Die Chancen stehen gut, dass das Sportjahr 2018 sowie Verbesserungen bei der US-Tochter Reebok und ein anziehendes E-Commerce-Geschäft bei dem Konzern für ein weiteres Rekordjahr sorgen werden. Der Analystenkonsens rechnet 2018 mit einem Anstieg beim Gewinn je Aktie um stolze 26.3%. Im kommenden Jahr könnte es dann sogar noch zu einer Wachstumsbeschleunigung kommen. Das Investmenthauses Mainfirst geht davon aus, dass wenn der Gegenwind von den Währungen nachlasse, wieder ein Plus um rund 30% möglich ist.
Technisches Bild hellt sich auf
Im Vergleich zum DAX führt die adidas-Aktie bereits seit Längerem ein Eigenleben. Während der Gesamtmarkt seit dem Herbst vergangenen Jahren nochmals kräftig anzog, ging dem Sport-Titel die Luft aus. Doch konnte sich der Blue Chip zuletzt aus dem Abwärtstrend, der den Kurs von EUR 200 auf unter EUR 170 führte, wieder befreien. Dabei wurden auch die beiden gleitenden Durchschnitte auf Basis von 100- und 200-Tagen zurückerobert. Das charttechnische Bild hat sich damit deutlich aufgehellt.
Anlagelösungen
Wer glaubt, dass adidas im Mega-Sportjahr 2018 eine Top-Figur machen wird, der kann mit Call Warrant ADSCJB gehebelt auf steigende Kurse setzen. Das Produkt, das sich gerade am Geld befindet, verfügt über einen Hebel von 6.9 sowie einer Laufzeit bis Ende Jahr. Für eher konservative Naturen würde sich der Barrier Reverse Convertible RADA3V eignen. Das Papier bietet eine attraktive Seitwärtsrendite von 10.4% p.a. Diese ist mit einem Risikopuffer von 23% abgesichert. Das Barriere-Niveau bei EUR 140.44 wurde zuletzt im Herbst 2016 unterschritten.