Aixtron: Dem Ausbruch ganz nah

• Christian Ingerl
  

Halbleiter- und Chip-Aktien haben derzeit einen schweren Stand. Nicht nur, dass die zunehmende Risikoaversion die Nachfrage nach den Titeln bremst, auch kämnpft die Branche derzeit mit regulatorischen Schwierigkeiten. So veröffentlichte die US-Regierung vergangene Woche eine umfassende Reihe von Exportkontrollen, um China von bestimmten Halbleiterchips abzuschneiden und damit Pekings technologischen und militärischen Fortschritt zu verlangsamen. Dies wiederum erschreckt Anleger, die dadurch eine sinkende Nachfrage in dem Sektor befürchten.

Glasklarer Wachstumskurs

Eine Aktie zeigt sich davon allerdings relativ unbeeindruckt, die von Aixtron. Der Titel weist nicht nur seit Jahresbeginn ein Plus von rund 40% auf, in den vergangenen Tagen versuchte der Kurs sogar nach oben auszubrechen. Nur die plötzlich auftretende schlechte Marktstimmung verhinderte um wenige Cent ein neues Jahreshoch. Der operative Background des Unternehmens bietet das nötige Fundament für die positive Performance. Zum Halbjahr freute sich Aixtron neben hohem Wachstum bei Umsatz und Gewinn auch über volle Orderbücher. Der Auftragseingang legte um ein Zehntel auf EUR 152.6 Mio. zu, der Auftragsbestand wuchs um 7% auf EUR 314.4 Mio. Damit befindet sich der Konzern auf dem besten Weg, das Umsatzziel von EUR 450 bis 500 Mio. zu erreichen. Das würde an der oberen Seite der Spanne einem Plus von 16.5% gegenüber dem Vorjahr entsprechen. Im zweiten Quartal legten die Erlöse bereits um satte 51% auf EUR 102.5 Mio. zu, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) hat sich auf EUR 17.2 Mio. sogar mehr als verdreifacht. Für das Gesamtjahr peilt Aixtron eine Ebit-Marge von 21% bis 23% an. «Wir konnten trotz des herausfordernden Marktumfelds mit weiter angespannten Lieferketten wie geplant wachsen», sagt Finanzvorstand Christian Danninger und führt weiter aus: «Daneben treiben wir in vielen Bereichen Prozessverbesserungen voran, um uns auch für unser zukünftiges Wachstum optimal aufzustellen.»

Neue Ziele?

Wie der Start ins zweite Semester gelaufen ist, werden Anleger am 27. Oktober erfahren. Möglicherweise kommt es dann auch zu einer Anhebung der Prognose. Beispielsweise hält die Analystin Charlotte Friedrichs von Berenberg die Ziele des Vorstands für das Gesamtjahr für konservativ. Optimistisch zeigte sich vor wenigen Tagen auch die Deutsche Bank, die ihr Kursziel für die Aktie von EUR 27 auf EUR 33 angehoben hat. Analyst Michael Kuhn geht davon aus, dass das Unternehmen ohne Engpässe in der Lieferkette in diesem Jahr wohl mehr Maschinen ausliefern hätte können und es so noch Nachholbedarf gibt, der dann ab dem kommenden Jahr abgedeckt werden sollte.

Anlagelösungen

Das Rekordhoch bei EUR 28.18 Euro stellt aktuell das nächste Ziel für die Aixtron-Aktie dar. Bullish gestimmte Trader können mit dem Faktor-Zertifikat AIL4SG der Societe Generale die erhofften Kursgewinne des Basiswerts beschleunigen. Das Produkt verfügt über einen konstanten Hebel von 4.0. Der Call Warrant AIXAEZ der ZKB eignet sich ebenfalls für ein positives Szenario. Der Optionsschein mit einer Laufzeit bis Mitte kommenden Jahres ist mit einem Multiplikator von 3 .1 ausgestattet, das Cap befindet sich bei EUR 30.