Alibaba: Internet-Riese im Wachstumsrausch

• Martin Raab
  

Von wegen «Werkbank der Welt», der Konsum, und dabei vor allem das Internet, ist in China längst zum Milliardengeschäft geworden. Dies zeigte sich zuletzt eindrucksvoll am sogenannten «Singles-Day». Am weltgrössten Shopping-Tag wurden mehr Waren verkauft als an den berüchtigten Einkaufsspektakeln Black Friday und Cyber Monday in den USA. Besonders gut ist es am 11. November für Alibaba gelaufen. Der E-Commerce-Riese setzte alleine an diesem Tag 40 Prozent mehr als im Vorjahr um.

Der Shopping-Rausch im Netz wird sich Schätzungen zufolge weiter fortsetzen. Bis 2020 soll der Onlineeinzelhandel in der VR China auf USD 1.7 Billionen steigen. Damit würde er ein Viertel des gesamten Einzelhandels ausmachen, so Prognosen von Goldman Sachs. Die Wachstumsrate zwischen 2016 und 2020 läge damit jährlich bei durchschnittlich 23%. Ein noch schnelleres Tempo schlägt Marktführer Alibaba an. Von Oktober bis Dezember kletterten dessen Erlöse um 56% auf 83 Mrd. Yuan. Analysten hatten lediglich 79.8 Mrd. Yuan auf der Rechnung.

Aufgrund eines steigenden Konkurrenzdrucks verlässt sich Alibaba aber nicht nur auf den Verkauf von Waren, die Chinesen bauen ihre Geschäftsaktivitäten beständig weit aus. Ein Standbein ist beispielweise das Cloud-Computing. Das Segment legte im Schlussquartal um satte 104% zu. Für das am 31. März endende Geschäftsjahr erhöhte Alibaba seine Umsatzprognose auf ein Wachstum von 55% bis 56%, zuvor war von 49% bis 53% die Rede. Der Gewinn konnte im abgelaufenen Vierteljahr der Umsatzentwicklung nicht standhalten. Aufgrund höherer Vertriebs- und Marketingkosten verbesserte sich das Ergebnis unterproportional um 35 Prozent auf 24.1 Mrd. Yuan und fiel damit etwas schwächer als erwartet aus.

Die verfehlten Gewinnschätzungen sorgten dann auch dafür, dass die Aktie den Rückwärtsgang einlegte. Zum gestrigen Handelsbeginn in New York sackte der Titel um mehr als 3% ab. Damit wurde der jüngste Ausbruch nach oben erst einmal ad acta gelegt. Ausserdem tauchte der Kurs auch wieder unter die psychologisch wichtige Marke von USD 200. Der übergeordnete Trend zeigt aber weiterhin nach oben. Dies gilt auch auf operativer Ebene, schliesslich hob Alibaba seine Jahresziele an. Für Fantasie sorgt zudem die Ausübung einer Kaufoption von 33 Prozent an dem Zahlungsabwickler Ant Financial. «Die Beteiligung an Ant Financial ermöglicht es Alibaba und unseren Aktionären, am zukünftigen Wachstum des Finanztechnologie-Sektors zu partizipieren», sagt CEO Daniel Zhang.

Anlagelösungen

Für den Fall, dass die Konsolidierung länger andauert, lässt sich mit dem Barrier Reverse Convertible FAEFJB eine ansehnliche Seitwärtsrendite von 4.9% p.a. erzielen. Die Renditechance ist mit einem Risikopuffer von knapp 52% bestens abgesichert. Bullish gestimmte Anleger können mit dem Call-Warrant WBAA1V dagegen auf eine Rückkehr zu den alten Rekordwerten wetten. Das Produkt bietet einen Hebel von 6.8, die Laufzeit endet am 15. Juni 2018.