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Allianz: Gut versichert ist halb gewonnen 

11.12.2024 4 Min.
  • Christian Ingerl
    Redaktor

Die Geschäfte des deutschen Assekuranz-Konzerns laufen gut und kurbeln die Gewinne an. Das wird an der Börse mit überdurchschnittlichen Kursaufschlägen honoriert.

Es muss an der Börse nicht immer «klein und fein» sein, auch so mancher Bluechip versprüht einen mächtigen Charme. Zu dieser Kategorie zählt die deutsche Allianz, die gestern auf ihrem Kapitalmarkttag wieder einmal zeigte, wie erfolgreiches wirtschaften funktioniert. Nach deutlichen Gewinnzuwächsen im vergangenen und laufenden Jahr soll sich der positive Trend mindestens bis 2027 weiter fortsetzen. Der Assekuranzkonzern geht davon aus, dass das operative Ergebnis bis dahin um durchschnittlich jährlich 6% zulegen wird.

Milliardengewinne…

In Summe ausgedrückt peilt die Allianz einen operativen Gewinn in drei Jahren in Höhe von rund EUR 18.5 Mrd. an, das wären EUR 3 Mrd. mehr als die EUR 15.5 Mrd., die für dieses Jahr in Aussicht gestellt werden. Als Wachstumstreiber soll die Schaden- und Unfall-Sparte fungieren. Der Gewinn je Aktie wird im Schnitt um 7% bis 9% im Jahr auf dann EUR 31.50 steigen, bisher lag die anvisierte Wachstumsrate bei 5% bis 7%.

…und aussichtsreiche Wachstumsstrategie

Laut CEO Oliver Bäte geht es nun darum, das Potenzial der Allianz weiter auszunutzen. Dazu hat der Manager drei Stellschrauben im Auge. Erstens sollen an die Kunden mehr Produkte verkauft werden, 90% haben bisher nur einen oder zwei Verträge. Zweitens wird die Allianz in Zukunft versuchen, die Effizienz durch eine verstärkte Nutzung von Künstlicher Intelligenz zu steigern, was wiederum die Kosten drückt. Und «last but not least» peilt Bäte an, durch ein verbessertes Kapitalmanagement den Konzern stärker gegen externe Schocks zu sichern.

Was das Asset Management betrifft, hält sich der Konzern relativ bedeckt. Eigentlich hat die Allianz Ausschau nach einem Partner für Sparte AllianzGI gehalten und sich auch bereit gezeigt, dabei die Kontrolle abzugeben. Allerdings wurden zuletzt Gespräche mit der französischen Amundi beendet, da die Allianz einen zu grossen Einfluss auf einen fusionierten Vermögensverwalter ausüben wollte. Auf dem Kapitalmarkttag meinte Allianz-Vorstandsmitglied Andreas Wimmer nun: «Wir wollen in der Vermögensverwaltung wachsen und sind offen für strategische Partnerschaften – aber es muss strategisch und kulturell passen.»

Grosses Herz für Aktionäre

Die Aktionäre werden an dem eingeschlagenen Erfolgskurs grosszügig beteiligt. So soll in den kommenden 3 Jahren mindestens drei Viertel des Nettogewinns über Dividenden und den Rückkauf eigener Aktien an die Anteilseigner weitergegeben werden. Zudem sollten von 2025 bis 2027 im Schnitt mindestens 15% des Gewinns zusätzlich zurückgegeben werden, zum Beispiel über Aktienrückkäufe. Damit wird der Versicherer seine 2017 von 50% auf 60% angehobene Ausschüttungsquote auch in Zukunft wieder übertreffen. 

Nachhaltiger Aufwärtstrend

Mit einem Kursanstieg von rund 23% seit Jahresbeginn besetzt die Allianz-Aktie im DAX-Ranking kurz vor dem Jahresende den zwölften Platz und entwickelte sich damit etwas schneller als der Gesamtmarkt. Grundsätzlich schneiden die europäischen Versicherer in diesem Jahr positiv ab. Mit einem Kursgewinn von 26% zeigt der STOXX Europe 600 Insurance die zweitbeste Leistung am europäischen Aktienmarkt. Der europäische Versicherungssektor glänzt trotz des Kursanstiegs mit einer 2025er-Dividendenrendite von 5.8%. Analysten gehen davon aus, dass die Gewinne der Versicherer im kommenden Jahr im Schnitt um etwa 13% zulegen werden. Damit liegt das KGV mit 10.5 nicht nur unter der Wachstumsrate, sondern ist auch noch rund ein Fünftel günstiger als der breite Markt. Die Allianz-Aktie ist mit einem 2025er-KGV von 11.1 innerhalb des Sektors nur leicht überdurchschnittlich bewertet.

Anlagelösungen

Anleger, die den positiven Trend der Allianz-Aktie spielen möchten, können sich mit dem Long Mini Future MALBIV von der Bank Vontobel auf die Long-Seite stellen. Das Produkt bietet einen Multiplikator von 5.0 und profitiert damit an steigenden Kursen des Basiswertes überproportional. Der Knock-Out befindet sich bei EUR 246.00 und damit 17.56% vom aktuellen Kursniveau entfernt. 

Wer davon ausgeht, dass sich der deutsche DAX-Titel allmählich eine Verschnaufpause gönnt, kann den Barrier Reverse Convertible FAPWJB von Julius Bär mit einer Laufzeit bis Oktober 2025 ins Auge fassen. Das Produkt stellt eine Renditechance von 7.10% p.a. in Aussicht. Die Barriere befindet sich bei EUR 197.80 – ein Puffer von 33.7%. 

Die ganze Branche lässt sich mit dem Tracker-Zertifikat ETINS der UBS auf den STOXX Europe 600 Insurance Index ins Depot holen. Das Partizipationsprodukt nimmt vollständig an der Kursentwicklung des Sektorbarometers teil, die Dividenden fliessen netto in die Berechnung mit ein.

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