Zurück
payoff Trading Desk

Allianz: Milliarden zu «verschenken»

13.01.2017 3 Min.
  • Martin Raab

Eine positive Ergebnisentwicklung, die Spekulation auf gute Zahlen sowie ein möglicher Aktienrückkauf sind derzeit die wesentlichen Kurstreiber bei der Allianz. Trader setzen auf einen Ausbruch, defensive Anleger wählen ein Coupon-Papier.

Es geht wieder aufwärts bei der Allianz. Dies lässt sich zum einen an den guten Zahlen ablesen. Europas grösster Versicherungskonzern steigerte seinen operativen Gewinn im dritten Quartal um 18% und damit deutlich stärker als Marktteilnehmer erwartet hatten. Der Überschuss legte sogar um 36.5% zu. Oben drauf kommt, dass die Allianz optimistisch in die Zukunft blickt: Die Wachstumsprognose bis 2018 wurde im Zuge der Zahlenvorlage bekräftigt.

Nun rückt bereits der Ergebnisausweis für das vierte Quartal näher. Offiziell wird der Versicherungsriese seine Jahresbilanz am 17. Februar vorlegen. Börsianer sehen dem Event positiv entgegen: Die Aktie kletterte seit Jahresbeginn um rund 2% empor und damit stärker als der Gesamtmarkt. Laut Bernstein-Analyst Ed Houghton ist der Kursaufschwung gerechtfertigt, denn er erwartet eine «starke Gewinnentwicklung» im Schlussviertel. Dem Experten macht nicht nur die anstehende Bilanzvorlage Mut, Rückenwind könnten der Aktie seiner Ansicht nach auch die wahrscheinlichen Aktienrückkäufe geben.

Aktienrückkauf oder Sonderdividende?

Die Spekulation auf eine Kapitalrückführung hat einen Grund: Vorstandschef Oliver Bäte stellte vergangenen November in Aussicht, das nicht ausgeschöpfte Budget für Übernahmen an die Aktionäre zu verteilen. «Wir werden das Geld nicht ohne Grund zurückhalten. Alles Kapital, das wir nicht brauchen, werden wir zurückgeben.» Da das Unternehmen bis zum Jahreswechsel keinerlei Akquisitionen durchgeführt hatte, dürften nun zwischen 2.5 und drei 3.0 Milliarden Euro frei werden. Sollte die Allianz einen Rückkauf starten und die gekauften Papiere einziehen, würde sich dies zugleich positiv auf den Gewinn je Aktie auswirken. Ein Aktienrückkauf ist aber nur eine Möglichkeit, auch eine Sonderdividende, respektive eine Kombination aus beiden, wird derzeit am Markt spekuliert. Hinsichtlich Dividendenrendite überzeugt die Allianz mit 4.6% bereits ohne zusätzliche Ausschüttung.

Das technische Bild des DAX-Titels stellt sich ebenso positiv dar. Die Allianz-Aktie ist gerade auf ein frisches Jahreshoch ausgebrochen. Selbst die 9-Jahres-Bestmarke bei EUR 170 ist in greifbare Nähe gerückt. Hier befindet sich allerdings ein hartnäckiger Widerstand, an dem die Allianz 2015 zwei Mal scheiterte. Nur rund EUR 10 oberhalb der Barriere ist noch eine weitere Hürde mit dem 10-Jahres-Hoch auszumachen.

Mehr Coupon als Dividendenrendite

Ob der deutsche Blue Chip die Widerstandszone überwindet, ist für den Barrier Reverse Convertible RALAJV der Bank Vontobel nicht von Belang. Das noch junge Produkt ist mit einem Coupon von 4.9% p.a. ausgestattet und wirft damit einen höheren Zins ab, als die voraussichtlich ausbezahlte Dividende. Zudem sind Inhaber keinem Aktienrisiko ausgesetzt, solange die Barriere bei EUR 109.66 unversehrt bleibt. Dies entspricht einem Puffer von knapp einem Drittel.

Reif für den Ausbruch

Risikobewusste Anleger, die der Allianz-Aktie mehr zutrauen, können mit dem Call-Warrant ALVDJB von Julius Bär mögliche Kursgewinne hebeln. Der Strike befindet sich bei EUR 160, der Schein notiert also bereits «am Geld». Der Warrant multipliziert die Kursbewegung des DAX-Titels mit dem Faktor 6.5. Die Laufzeit endet am 17. Dezember 2017.

Weitere News aus der Rubrik

Unsere Rubriken