

Amazon: Rekorde am laufenden Band
-
Martin Raab
Egal, ob am Kapitalmarkt oder im operativen Geschäft, der Internet-Riese setzt stetig neue Massstäbe. Anleger können an dem Erfolg gehebelt oder auch mit Teilschutz teilnehmen.
Die runden Marken bei Amazon schmelzen derzeit wie Eis in der Sonne. Seit die Aktie des Tech-Konzerns im Oktober 2017 die psychologisch wichtige USD 1’000er-Grenze nachhaltig überwinden konnte, zeigt die Kurskurve steil nach oben. Quasi monatlich verzeichnete der Titel seither USD 100 Sprünge. Nun ist es dem Kurs erstmals in seiner Geschichte gelungen, die Marke von USD 1’500 Dollar zu knacken. Der aktuelle Rekord steht bei USD 1’503.49. Damit ist der US-Konzern mit rund USD 726 Mrd. an der Börse bewertet.
Spitzenleistungen zieren auch das operative Geschäft von Amazon. Eindrucksvoll lässt sich dies in der jüngsten Bilanz zum abgelaufenen Weihnachtsquartal ablesen. Bei Umsatz und Gewinn wurden die Erwartungen der Analysten klar übertroffen. Die Erlöse legten um 38% auf USD 60.5 Mrd. zu. Unter anderem die Cloud-Sparte zeigte eine starke Wachstumsdynamik. Mit der Vermietung von Rechenkapazitäten erzielte die Firma aus Seattle ein Plus von 45% auf USD 5.1 Mrd. Auf der Gewinnseite ging es noch deutlich schneller bergauf. Das Nettoergebnis konnte sich auf Konzernebene mit knapp USD 1.9 Mrd. sogar mehr als verdoppeln. Allerdings profitierte das Unternehmen auch von der Steuerreform von US-Präsident Donald Trump, die Amazon eine Steuergutschrift von nahezu USD 790 Mio. bescherte.
Neue Felder, neues Wachstum
Um das Wachstumstempo hoch zu halten, streckt Amazon seine Fühler in immer mehr Bereiche aus. Jüngst hat sich das Unternehmen das US-Startup Blink für USD 90 Mio. einverleibt. Die Firma ist auf die Entwicklung von energieeffizienten Halbleitern spezialisiert. Blink ist für seine Überwachungskamera bekannt, deren Lithium-Batterien nach eigenen Angaben lediglich alle zwei Jahre ausgetauscht werden müssen. Mit Hilfe dieser Strom sparenden Chips bekommt Amazon nicht nur einen besseren Zugang zu einem stark wachsenden Markt, auch könnte der Konzern beispielsweise seine eigene Kamera Cloud Cam oder seine Echo-Lautsprecher aufpeppen.
Zudem kamen zuletzt Spekulationen auf, dass Amazon noch stärker ins Logistikgeschäft einsteigen möchte. Mit alternativen Transportmitteln wie Drohnen experimentiert das Unternehmen ja schon lange, nun heisst es in einem Bericht des «Wall Street Journal», dass Amazon sogar einen eigenen Paketdienst für Firmen aufbauen will. «Shipping with Amazon» soll zunächst in Los Angeles starten und dann auch andere Regionen erschliessen. Mit diesem Projekt würde der Internet-Gigant in direkte Konkurrenz zu Logistiker wie FedEX, DHL oder UPS treten.
Lösungen für Jedermann
Die Amazon-Aktie verfügt also über eine ausreichende operative Power, um auch am Kapitalmarkt weiterhin eine gute Figur zu machen. Die Analysten haben mehrheitlich ebenfalls nur Lob für den Tech-Titel. Das Konsens-Rating lautet auf «Buy». Mit der Eroberung der USD 1’500er-Marke kommt auch der Call-Warrant AMZDJB ins Geld, dessen Strike sich exakt auf diesem Niveau befindet. Trader können mit diesem Hebel-Papier auf die nächsten USD 100er-Sprünge wetten. Wer davon ausgeht, dass die Amazon-Aktie nach ihrem Husarenritt auch mal eine Pause verdient hätte, geht mit dem Barrier Reverse Convertible RAMATV auf Renditefang. Das Produkt bietet eine maximale Gewinnchance von 10.8% und einen Risikopuffer von knapp 40%.