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AMD: Heisser Ritt auf der KI-Welle

05.07.2023 3 Min.
  • Christian Ingerl
    Redaktor

Der US-Chipspezialist setzt verstärkt auf den Megatrend Künstliche Intelligenz. Die jüngste Konsolidierung der Aktie könnte ein guter Zeitpunkt für ein Investment sein.

Bei den Technologieaktien dreht sich derzeit alles um Künstliche Intelligenz (KI). Beinahe täglich wird sprichwörtlich eine andere Sau übers Parkett getrieben. Doch es gibt auch jene, die berechtigt an dem KI-Hype teilnehmen wie zum Beispiel Nvidia. Der Chip-Designer beherrscht rund 80% des Halbleitermarkts in diesem wachstumsstarken Bereich. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Mit AMD bekommt der Platzhirsch nun einen nahezu ebenbürtigen Gegner.

Auf Augenhöhe

Das KI-Startup MosaicML hat die beiden Wettbewerber gegeneinander antreten lassen und kam zu dem Ergebnis, dass Künstliche Intelligenz-Chips von Advanced Micro Devices beinahe 80% so schnell wie jene von Nvidia sind – insbesondere dank einer neuen Software-Version von AMD, die Ende letzten Jahres veröffentlicht wurde. Hanlin Tang, CTO von MosaicML, zeigte sich überzeugt, dass weitere in Arbeit befindliche Software-Updates von AMD dazu beitragen dürften, dass sein «MI250»-Chip mit der Leistung des Nvidia «A100» mithalten könne. „Die Ergebnisse von Mosaik bekräftigen unsere Strategie, ein offenes und einfach zu implementierendes Software-Ökosystem für KI-Training und Inferenz auf AMD-Hardware zu unterstützen“, schrieb AMD in einer Erklärung. MosaicML betonte unterdessen, dass sie nicht für die Durchführung ihrer Forschung bezahlt wurde.

Dynamisches Wachstum

AMD hat aber auch noch weitere aussichtsreiche Produkte in der Palette.  So soll noch dieses Jahr der «MI300X» auf den Markt kommen. Der Eifer von AMD in diesem Bereich kommt nicht von ungefähr: Die Vorstandsvorsitzende Lisa Su geht davon aus, dass KI die grösste und strategischste langfristige Wachstumschance für den Halbleiterkonzern ist. Die 53-jährige Elektroingenieurin, die seit 2014 den Chiphersteller anführt, schätzt den Markt für KI-Beschleuniger für Rechenzentren auf etwa USD 30 Mrd. in 2023 und erwartet zugleich immenses Wachstum in den Folgejahren. So soll der Markt bis 2027 mit einer CAGR von mehr als 50% auf über USD 150 Mrd. zulegen.

Umsatzdelle

Das aktuelle Geschäft entwickelt sich dagegen derzeit eher mit angezogener Handbremse. Für die ersten drei Monate wies AMD einen Umsatzrückgang von 9% sowie einen Nettoverlust von USD 139 Mio. oder USD 0.09 je Aktie aus. Allerdings haben beide Ergebnisse die Erwartungen von Analysten übertroffen. Für das gerade beendete zweite Quartal strebt der US-Konzern einen Umsatz von bis zu USD 5.6 Mrd., das würde einem Rückgang von 15 Prozent entsprechen. Es gilt jedoch festzuhalten, dass im zweiten Quartal 2022 ein Rekordumsatz erzielt wurde. Die Analystenzunft ist sogar noch etwas vorsichtiger und erwartet Erlöse zwischen USD 5.2 und 5.6 Mrd. mit einem Mittelwert von USD 5.3 Mrd.

Im laufenden Jahr steht bei der AMD-Aktie bereits ein Plus von 78% zu Buche. Die langfristige Wachstumsstory des Chipherstellers sowie die KI-Fantasie könnte den Titel aber noch weiter anschieben. Zumal AMD zuletzt eine Pause einlegte und auf Monatssicht um rund 6% nachgab. Der Bereich um USD 100/108 hat sich als solide Unterstützung erwiesen.

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