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AMD: KI-Event mit Kurspower 

09.10.2024 4 Min.
  • Christian Ingerl
    Redaktor

Der US-Halbleiterkonzern berichtet über die neuesten Entwicklungen im Bereich Künstlicher Intelligenz. Das dürfte nicht ohne Auswirkungen auf die Aktie bleiben.

An der Börse läuft gerade die nächste Runde der Chip-Euphorie. Ausgelöst wurde diese Ende September durch die Zahlen von Micron, die neue Hoffnung auf einen wachsenden Bedarf an Hochleistungsspeichern für Künstliche Intelligenz (KI) schürten. «Herrschte vor zwölf Monaten noch Flaute in der Nachfrage nach Speicherchips, peilen die Amerikaner im laufenden Quartal einen Rekordumsatz an», erklärt Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets und fügt hinzu: «Diese Turnaround-Story entfacht die Fantasie der Anleger in Sachen Chips und KI neu.»

Meeting mit Hebelwirkung

Für frische Fantasie könnte bereits morgen (10. Oktober) AMD sorgen. Der US-Halbleiterhersteller hält an diesem Tag wieder einmal ein KI-Event ab. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich dies für Anleger durchaus lohnen kann. Bei der letzten Veranstaltung im Dezember vergangenen Jahres ging es anschliessend mit den Kursen steil bergauf. Nach einem Monat stand bei der AMD-Aktie ein Plus von 19% zu Buche, nach drei Monaten waren es bereits 80%. Zum Vergleich: der PHLX Semiconductor Sector Index, kurz SOX, avancierte in diesem Zeitraum «nur» um 10% respektive 37%. 

Die Analysten der Bank of America (BofA) können sich vorstellen, dass der Konzern auf dem Event Roadmap-Updates zu den KI-Beschleunigern MI-325/250/400 sowie der Server-CPU Zen 5 veröffentlicht. Noch ist bei den KI-Beschleunigern Nvidia das Mass aller Dinge. Schätzungen zufolge kommt das Unternehmen in diesem Jahr auf einen Marktanteil von 83%, AMD lediglich auf 4%. Doch prognostizieren Analysten, dass der Umsatz in diesem Geschäftsfeld im kommenden Jahr um knapp 90% auf USD 9.7 Mrd. erhöhen wird und AMD dann auf einen Marktanteil von 6% kommt. 

Quelle: BofA

Best-Case-Szenario

In einem bullishen Szenario rechnet die BofA damit, dass bei AMD mittelfristig gar ein KI-Marktanteil von mehr als einem Zehntel drin ist. Der aktuelle Konsens erwartet dagegen nur 5% bis 7%. Sollte der Konzern nun in der Lage sein, auf der Präsentation einen Weg zu einem KI-Anteil von 10% bis 2026 aufzuzeigen, hätte dies nicht nur positive Auswirkungen auf den Umsatz-, sondern auch auf die Ergebnisschätzungen. Die BofA-Analysten kalkulieren in diesem Fall dann mit einem Gewinn je Aktie zwischen USD 8 und USD 9, im Vergleich zur Konsensschätzung von USD 7.37. Dies könnte wiederum dafür sorgen, dass der AMD-Aktie eine höhere Bewertung zugestanden wird, wie beispielsweise im Zeitraum 2019 und 2022, als das jährliche Umsatzwachstum bei über 40% lag und das KGV sich zwischen 30 und 55 bewegte. Aktuell liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der für 2026 erwarteten Gewinne nur etwas über 20. 

Interessant könnte auf der mit Spannung erwarteten Veranstaltung zudem werden, ob das Management schon einen ersten Einblick in die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Quartal gibt. Auf Konzernebene prognostizierte AMD für den Zeitraum Juli bis September einen Umsatz von USD 6.7 Mrd., plus/minus USD 300 Mio. sowie eine Bruttomarge auf bereinigter Basis von etwa 53.5 %. Die Umsatzziele für KI-Chips für das Gesamtjahr hob Firmenchefin Lisa Su Ende Juli von USD 4.0 auf 4.5 Mrd. an. Spannend wird auch, ob sich die zuletzt eingesetzte Erholung im PC-Markt in der zweiten Hälfte fortgesetzt hat. Das ist ein wichtiger Faktor für AMD, schliesslich kommt der Konzern bei Consumer-CPUs und Gaming-GPUs auf einen Marktanteil von jeweils mehr als einem Fünftel. 

Anlagelösungen

Die Aktie von AMD hat sich zuletzt wieder nach oben orientiert und nimmt derzeit den Widerstandbereich bei USD 175/180 ins Visier. Bei einem Sprung über diese Spanne würde schnell die USD-200er-Marke als nächstes Ziel auf das Tableau kommen.  Risikobereite Anleger, die ein derartig positives Szenario spielen möchten, können sich mit dem Mini Future MAMB2V der Bank Vontobel auf die Long-Seite stellen. Das Produkt bietet einen Hebel von 3.6 und profitiert damit an steigenden Kursen überproportional. Die Knock-Out-Schwelle befindet sich bei USD 130.28 und damit mehr als ein Fünftel vom aktuellen Niveau entfernt.

Für spekulative Naturen, die nur kurzfristig auf das anstehende KI-Event spekulieren möchten, würde sich ein Faktor-Zertifikat eignen. Das long ausgerichtete Papier YGQABP von BNP Paribas verfügt über einen konstanten Multiplikator von 8. 

Wer allerdings davon ausgeht, dass es bei dem US-Chip-Titel demnächst zu keinen grossen Aufschlägen kommt, kann den Barrier Reverse Convertible  KPTUDU der UBS mit einer Laufzeit bis Februar 2026 ins Auge fassen. Das Produkt stellt eine hohe Renditechance von 19.08% (13.31% p.a.) in Aussicht. Die Barriere befindet sich bei USD 90.36, das entspricht einem komfortablen Puffer von 47.2%.

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