Apple: Vor dem grossen Wurf

• Martin Raab
  

«Das iPhone ist ein wegweisendes und magisches Produkt, das jedem anderen Mobiltelefon um buchstäblich fünf Jahre voraus ist», sagte der damalige Apple-Chef Steve Jobs am 9. Januar 2007 bei der Präsentation. Und er sollte damit Recht bekommen, auf einen Schlag wurde der Handy-Markt revolutioniert. Der Verbindung von iPod, Handy und mobiles Kommunikationsgerät hatte die Konkurrenz anfänglich nichts entgegenzusetzen. Dem einstiegen Marktführer Nokia drohte zwischenzeitlich sogar das Aus.

Gewinnmaschine

Heute ist zwar Samsung Marktführer, mit knapp 212 Millionen verkauften iPhones in 2016 ist Apple aber klar die Nummer zwei. Und geht es um den Gewinn, ist der US-Konzern Spitze. Rund drei Viertel der Profite, die im weltweiten Smartphonemarkt erzielt werden, entfallen alleine auf Apple. Das Unternehmen profitiert von seiner Position im hochpreisigen High-End-Bereich, während Samsung viele Modelle für den breiteren Markt anbietet.

Hochgerechnet auf die letzten 10 Jahre verkaufte Apple mehr als eine Milliarde Geräte. Allerdings lässt das Wachstum – ebenso wie der Innovationsgrad – allmählich nach. Folglich kam auch der Kurs nicht mehr von der Stelle. Unter dem Strich zeigt sich für Tech-Titel in den vergangenen zwei Jahren eine Seitwärtsbewegung. Mit einem Börsenwert von 630 Milliarden US-Dollar bleibt Apple aber das teuerste Unternehmen der Welt. Der bisherige Höchstkurs wurde im April 2015 mit rund 135 Dollar erreicht.

Die Gerüchteküche brodelt

Zuletzt kletterte der Kurs wieder an und nähert sich allmählich der oberen Begrenzung des Seitwärtskanals. Ein Grund dafür könnten die hohen Erwartungen bezüglich des neue iPhone 8 sein. Nach dem eher enttäuschenden iPhone 7 sollen Apple-Fans nun wieder versöhnt werden. Taiwanesiche Quellen zufolge soll das neue Gerät ein Gehäuse aus rostfreiem Stahl erhalten. «Das iPhone der nächsten Generation wird die konventionelle Aluminium-Rückseite aufgeben und ein neues Design liefern, das zwei verstärkte Glasplatten und einen Metallrahmen nutzen wird», so Insider. Auch Apple selbst strotzt angesichts des zehnjährigen Jubiläums vor Selbstbewusstsein. «Das iPhone hat in den ersten zehn Jahren die Standards für Mobilgeräte gesetzt – und wir fangen gerade erst an. Das Beste kommt erst noch», verspricht Apple-CEO Tim Cook. Geht es nach den Analysten des japanischen Finanzunternehmens Nomura wird das iPhone 8 ein wahrer Kassenschlager werden. Die Analysten rechnen aufgrund der vielen Neuerungen im Weihnachtsquartal 2017 mit einem Absatz von 86 Millionen Geräten.

Chancen für Trader und Anleger

Wer darauf setzen möchte, dass Apple der grosse Wurf gelingt, kann mit dem Call Warrant APLWDU der UBS gehebelt auf einen Kursausbruch nach oben setzen. Das Derivat ist mit einem Multiplikator von 6 ausgestattet. Der Strike befindet sich bei USD 120, der Schein notiert also am Geld.

Anleger mit weniger Mut können mit dem Barrier Reverse Convertible RAAA1V der Bank Vontobel aus einer Anlage auf den Tech-Riesen Rendite schöpfen. 5.6% p.a. beträgt derzeit der Maximalertrag, der sicher am 20. Oktober erzielt wird, sollte die Schutzschwelle bei USD 86.19 bis dahin nicht verletzt werden. Damit darf die Apple-Aktie also in ihrem jahrelangen Korridor bleiben und Anleger fahren trotzdem eine attraktive Rendite ein.