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payoff Trading Desk

Apple: Zwischen iPhone und Steuerreform

05.01.2018 3 Min.
  • Martin Raab

Die Gerüchteküche brodelt: Nicht nur bei den iPhone-Verkäufen herrscht Uneinigkeit, auch nimmt die Spekulation um den hohen Bargeldbestand zu. Mutige Anleger steigen jetzt ein.

Auf der einen Seite kommt es derzeit zu widersprüchlichen Angaben bei den iPhone-Verkäufen. Auf der anderen Seite mehren sich die Spekulationen, wie Apple auf die von US-Präsident Donald Trump verabschiedete Steuerreform reagieren wird. Das Unternehmen dürfte zum Jahresende über eine Netto-Cash-Position von mehr als USD 150 Mrd. verfügen, das meiste davon liegt im Ausland.

Der Reihe nach: Kurz vor dem Jahreswechsel sorgte ein Bericht einer taiwanischen Zeitung noch für Kursverluste bei der Apple-Aktie. Der Meldung zufolge konnte das Unternehmen in seinem ersten Geschäftsquartal 2018 statt der ursprünglich angepeilten 50 Mio. wohl nur 30 Mio. Stück seines Premiummodells iPhone X verkaufen. Die Experten des Analyse-Hauses JL Warren rechnen sogar nur mit 25 Mio. verkauften Exemplaren. Soweit die Pessimisten. Es gibt aber auch noch positivere Schätzungen. Das Analyse-Hauses Loop Capital komm auf 40 bis 45 Mio. verkaufter iPhone X. Und laut den Marktforschern von IHS Markit, erzielte Apple im Weihnachtsquartal einen neuen Rekordwert bei den gesamten iPhone-Verkäufen von rund 88 Mio. Geräten.

Wohin mit dem Geld?

Bei der Zahlenpräsentation am 29. Januar werden Investoren ihr Augenmerk aber nicht nur auf das Smartphone legen, sondern sich auch Aussagen über den künftigen Umgang mit dem hohen Bargeldstapel erhoffen. Was Apple am besten mit der hohen Liquidität machen soll, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Nicht jeder Marktteilnehmer hält es für wahrscheinlich, dass der Konzern die neue Rückführungsquote von rund 15% nutzen wird, um sein Kapital in die USA zurückzuführen. Für den Fall, dass Apple Geld benötigt, könnte es auch den Finanzmarkt anzapfen und würde bei den heutigen Zinsen günstiger davon kommen.

Geht man allerdings davon aus, dass Apple Geld nach Hause holt, gibt es mehrere Möglichkeiten, dieses sinnvoll einzusetzen. Am wenigsten denkbar ist die Zahlung einer Sonderdividende. Hiervon hätte das Unternehmen keinen Vorteil. Dagegen würden weitere Aktienrückkäufe durchaus Sinn machen. Apple hat dafür in den vergangenen fünf Geschäftsjahren bereits mehr als USD 165 Mrd. eingesetzt und dadurch den Aktienbestand von über 6,5 Mrd. auf 5,1 Mrd. reduziert. Ein weiterer Rückkauf würde nicht nur den Gewinn pro Aktie steigern, sondern zugleich auch den Kurs nach unten absichern.

Auch Akquisitionen wären eine Möglichkeit, Geld auszugeben. Doch wer Apple kennt, weiss, dass das Unternehmen nicht für Mega-Übernahmen bekannt ist. In den vergangenen drei Jahren hat Apple nur USD 969 Mio. für Zukäufe ausgegeben, was im Vergleich anderen Tech-Riesen sehr wenig ist. Es ist davon auszugehen, dass CEO Tim Cook seiner Strategie treu bleiben wird. Das wahrscheinlichste Szenario ist also, dass Apple sein Aktienrückkaufprogramm weiter forcieren wird.

Anlagelösung

In Summe sind die Marktteilnehmer positiv für Apple gestimmt. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt derzeit bei USD 187 und damit knapp 9% über dem aktuellen Niveau. Sollte es doch zu keinen Hiobsmeldungen bezüglich den iPhone-Verkäufen kommen, stehen die Chancen gut, dass Apple schon bald als erstes Unternehmen die historische Bewertungsmarke von einer Billion US-Dollar erreichen wird. Die Marke fällt bei exakt USD 193.60. Mutige Anleger wetten mit dem Call-Warrant WAABHV auf eine Fortsetzung der Rekordjagd. Der Strike liegt bei USD 190 und damit knapp unterhalb der Billionengrenze. Bis zum 15. Juni 2018 hat die Aktie Zeit, dieses Niveau zu erreichen.

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