ASML: Chip-Aktie mit hoher Taktung
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Martin Raab
Die innovativen Halbleitermaschinen von der niederländischen ASML kommen am Markt gut an. Kein Wunder also, dass sich die Aktie in einem steilen Aufwärtstrend befindet.
Als «Schnäppchen im Chip-Markt» stellten wir den Chipzulieferer ASML Mitte November 2017 an dieser Stelle vor. Die Wette ging auf: Die Aktie legte um knapp ein Viertel seither an Wert zu. Der Anstieg ist fundamental untermauert: Quartal für Quartal überzeugt der Weltmarktführer in der EUV-Lithografie.
Kürzlich haben die Niederländer ihren Zahlenkranz für den Zeitraum April bis Juni veröffentlicht. Und eben diese lukrativen EUV-Lithografie-Maschinen kommen immer besser an. Zum Hintergrund: Mit dieser Technologie können kleinere, effizientere und schnellere integrierte Schaltkreise hergestellt werden. Im zweiten Quartal lieferte ASML insgesamt vier dieser Systeme aus, das entspricht einem mehr als erwartet. Darüber hinaus flatterten dem Konzern weitere sieben Aufträge ins Haus.
Durch und durch besser
Auch auf der Umsatz- und Gewinnseite schnitt ASML besser als erwartet ab. Die Erlöse legten im Vergleich zum Vorquartal von knapp EUR 2.3 Mrd. auf EUR 2.7 Mrd. zu. Der Überschuss verbesserte sich um 8.1% im Vergleich zum Jahresauftakt. Auch der Ausblick kann sich sehen lassen. «Die Prognosen für das dritte Quartal liegen oberhalb der Erwartungen», bringt es Ralph Szymczak, Investmentanalyst der LBBW, auf den Punkt. Zudem ist das Management angesichts des weiter positiven Umfelds bei Speicherchips für das zweite Halbjahr noch zuversichtlicher geworden. CEO Peter Wennink prognostiziert für das dritte Quartal Umsätze zwischen EUR 2.7 und 2.8 Mrd. sowie eine Bruttomarge von 47% bis 48%. Das Renditeziel liegt deutlich über den Prognosen, der Konsens hatte nur 44.9% auf der Rechnung.
Analysten heben den Daumen
Das Gros der Researchhäuser war nach dem Zwischenbericht vollen Lobes. «Die Profitabilität hat sich verbessert und die Dynamik in den Endmärkten ist stark», konstatiert Goldman Sachs-Analyst Alexander Duval. Sein Kollege von der Credit Suisse John Pitzer schraubte seine ohnehin schon vergleichsweise hohen Schätzungen für den Gewinn je Aktie des Chipindustrie-Ausrüsters noch weiter in die Höhe. Die beiden Experten rufen derzeit zusammen mit dem Analysehaus CFRA, welches das Kursziel für ASML nach den Zahlen von EUR 186 auf EUR 219 Euro anhob, die höchsten Kursziele aus. CS sieht den fairen Wert bei EUR 215, Goldman Sachs sogar bei EUR 221. Das entspricht einem weiteren Kurspotenzial von rund 18%.
Anlagelösung
Risikobewusste Anleger können eine mögliche weitere Aufwärtsfahrt der ASML-Aktie sogar noch hebeln. Der Call Warrant ASMLJB von Julius Bär verfügt über einen Beschleuniger von 6.5. Damit der Optionsschein ins Geld kommt, muss die Aktie den EUR 200er-Bereich erreichen. Der Strike liegt exakt auf dieser runden Marke. Die Laufzeit endet am 21. Juni 2019.