ASML: Voll im Trend

• Christian Ingerl
  

Überall ist derzeit von einem Chip-Boom bei gleichzeitigem Chip-Mangel zu lesen. Während viele Branchen darunter leiden, dass nicht ausreichend Halbleiter am Markt zur Verfügung stehen, bauen andere ihre Kapazitäten aus und erfreuen sich dem Geschäft des Jahrhunderts. Dies gilt beispielsweise für den niederländischen Chipausrüster ASML.

Hohe Nachfrage

Der Konzern startete stark ins neue Jahr. Im ersten Quartal 2021 steigerte ASML seine Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 79% und übertraf damit die Konsensprognose um knapp acht Prozent. Auf der Gewinnseite ging es sogar prozentual dreistellig nach oben, während der Auftragseingang um 35% zunahm. Auch im zweiten Quartal hielt die Dynamik unverändert an. Der weltweite Run auf Mikrochips liess den Nettogewinn um 38% auf gut EUR 1 Mrd. hochschnellen. «Die Nachfrage ist über alle Marktsegmente und unser gesamtes Produktportfolio hinweg weiterhin hoch», sagte ASML-Chef Peter Wennink bei der Vorlage der neuesten Zahlen. Der 5G-Ausbau sowie der Trend zu autonomen Fahrzeugen lässt Wennink auch zuversichtlich nach vorne blicken. «Ich denke, die Zukunft der Branche ist rosig.»

Nachhaltiges Marktwachstum

Auch Marktforscher gehen von einem anhaltenden Nachfrageboom aus. Für die DUV-Lithografie wird bis 2025 mit einer durchschnittlichen jährlichen Steigerungsrate (CAGR) von 8.4% gerechnet, bei der EUV-Lithografie wird bis zum Jahr 2027 sogar ein Plus von 12% p.a. erwartet. Aber nicht nur für die kommenden Jahre sieht es gut aus, auch kurzfristig bläst der Wind von hinten. ASML schraubte zum Halbjahr erneut die Prognose für 2021 nach oben. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern nun mit einem Umsatzwachstum von 35% und damit fünf Prozentpunkte mehr als bisher. Die Bruttomarge soll zwischen 51% und 52% landen. Der Ausblick wird untermauert von einem starken Auftragseingang. Dieser belief sich per Ende Juni auf einen Rekordwert von EUR 8.3 Mrd., das sind 75% nehr als zum Ende des ersten Quartals.

Kursrallye

Die guten Nachrichten gaben der Aktie einen weiteren Boost und mittlerweile notiert der EURO STOXX 50-Titel zwei Drittel über dem Jahresstart. Auf Sicht von einem Jahr konnte sich die Aktie sogar mehr als verdoppeln. Dass bei ASML das Kursniveau aber noch nicht zu hoch ist, zeigt ein jüngst verabschiedetes Aktienrückkaufprogramm. Bis Ende 2022 sollen eigene Aktien im Wert von EUR 9 Mrd. zurückgekauft werden und damit den fast abgeschlossenen Rückkauf von EUR 6 Mrd. aus dem vergangenen Jahr ersetzen.

Anlagelösungen

Wer daran glaubt, dass ASML weiter auf Rekordjagd bleibt, kann mit Long Faktor-Zertifikaten mit unterschiedlichen Hebeln auf dieses Szenario setzen. Bei Société Générale befindet sich das Produkt AS8LSG mit Faktor 8 ebenso im Angebot wie das Hebel-Produkt AS4LSG mit einem konstanten Faktor von 4. Für den Fall, dass der Tech-Titel in eine Seitwärtspahse einschwenken sollte, wäre der Barrier Reverse Convertible IOFRCH von Raiffeisen eine passende Lösung. Das Multi-Produkt basiert neben ASML auch auf Infineon und STMicro, die ebenfalls vom Chip-Boom profitieren. Das Produkt stellt eine Seitwärtsrendite von 12.2% p.a. bei einem Puffer von mindestens 35.6% in Aussicht. Die Laufzeit endet am 3. August 2022.