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AstraZeneca: Neue Daten als Impulsgeber

29.05.2024 4 Min.
  • Christian Ingerl
    Redaktor

Der Pharmakonzern wächst derzeit stark und blickt zuversichtlich nach vorne. Anstehende Ergebnisse eines neuen Krebsmedikaments könnten dem Unternehmen wie auch dem Aktienkurs weiteren Schwung verleihen.

Am 31. Mai ist es wieder soweit, dann startet das ASCO Annual Meeting in Chicago, der weltweit grösste und wichtigste Kongress der klinischen Onkologie. Auf dem Jahrestreffen präsentieren innerhalb von 5 Tagen zahlreiche Unternehmen die neusten Daten aktueller Studien und Innovationen in der Krebsforschung. Darunter befindet sich auch AstraZeneca. Das Unternehmen wird unter anderem neue Ergebnisse der Enhertu DB06-Brustkrebsstudie veröffentlichen, insbesondere zur Wirksamkeit bei Patienten mit extrem niedrigem HER2-Wert.

Bereits eine erste Studie dazu fiel positiv aus. Von Astra hiess es dazu: «Eine klinisch bedeutsame Verbesserung war konsistent zwischen Patientinnen mit HER2-niedriger und HER2-ultraniedriger Expression.» Dies deutet laut den Experten von J.P Morgan auf eine starke Wirksamkeit selbst in der Untergruppe mit extrem niedriger HER2-Expression hin. Die US-Bank hat errechnet, dass DB06 zusätzlich zur bestehenden DB04-Indikation für zusätzliche Umsätze für Enhertu in Höhe von rund USD 1 Mrd. sorgen könnte. Die genauen Daten zu dem Krebsmittel werden am Sonntag, 2. Juni, präsentiert.

Prall gefüllte Pipeline

Generell möchte der Pharmakonzern mit neuen Medikamenten in den kommenden Jahren punkten. Bis 2030 streben die Briten einen Umsatz von USD 80 Mrd. an. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatte AstraZeneca Erlöse von USD 45.8 Mrd. erzielt. Das hohe Wachstum soll durch die erwartete Markteinführung von 20 neuen Arzneimitteln sowie durch eine Expansion des bestehenden Portfolios in den Bereichen Onkologie, Biopharmazeutika und seltene Krankheiten erreicht werden. Laut Vorstandschef Pascal Soriot haben zahlreiche der neuen Medikamente, die bis zum Ende des Jahrzehnts auf den Markt kommen sollen, das Potenzial eines jährlichen Spitzenumsatzes von mehr als USD 5 Mrd. «Die Breite unseres Portfolios in Verbindung mit kontinuierlichen Investitionen in Innovationen unterstützt unser nachhaltiges Wachstum bis weit über das Ende des Jahrzehnts hinaus», sagt CEO Soriot.

Auf Wachstumskurs

Der seit 2012 amtierende Soriot, der vor wenigen Tagen seinen 65. Geburtstag feierte, hat AstraZeneca in den vergangenen Jahren mit Blockbustern wie dem Lungenkrebsmedikament Tagrisso, dem Leukämiemittel Calquence und Farxiga für Diabetes wieder auf den Wachstumspfad geführt. Allein in den vergangenen 3 Jahren legte der Umsatz um 22% zu, der operative Gewinn konnte sich in diesem Zeitraum sogar nahezu verachtfachen. Um auf Erfolgskurs zu bleiben, hat der Chef auch die möglichen Lieferkettenproblemen im Zusammenhang mit den Spannungen zwischen den USA und China auf dem Radar. Daher zieht er in Betracht, eine Lieferkette aufzubauen, die sich auf den chinesischen Markt konzentriert. Als Beispiel für diese Strategie nannte er die in 2023 angekündigte Investition in Höhe von USD 450 Mio. in eine Fabrik in Qingdao, China, die Inhalatoren zur Behandlung der Raucherlunge herstellt. Auf Schwellenmärkte entfallen 29% des Gesamtumsatzes von AstraZeneca.

Guter Start ins Jahr

Nicht nur langfristig haben die Briten das Wachstum im Visier, auch kurzfristig zeigt der Trend klar nach oben. Der Pharmakonzern erzielte zum Jahresauftakt einen unerwartet starken Wachstumssprung um 19% auf USD 12.7 Mrd. Analysten hatten dagegen nur einen Umsatz von USD 11.8 Mrd. auf dem Zettel. Der Kerngewinn je Aktie stieg um 13% auf USD 2.06 und übertraf damit ebenfalls die durchschnittlichen Schätzungen von USD 1.92. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden daraufhin bekräftigt. Umsatz und der Kerngewinn pro Aktie sollen im Jahr 2024 zweistellig zulegen. 

Die Analystenzunft spendet Beifall: 25 von insgesamt 31 Researchberichten münden derzeit in einer Kaufempfehlung. Charttechnisch hat der Titel nach einem 14%-igen Anstieg in diesem Jahr derweil ein ganz besonders wichtiges Niveau bei GBp 12‘000/12‘500 erklommen. In diesem Bereich befindet sich das Allzeithoch aus dem Jahr 2023. Mit guten Daten aus der ASCO-Konferenz könnte es der Aktie gelingen, über diesen Gipfel auszubrechen.

Anlagelösungen

Wer das positive Szenario teilt und dem Weg in Richtung Allzeithoch noch mehr Tempo verleihen möchte, wählt den Unlimited Turbo-Optionsschein (Valor: 132936317) der Société Générale. Der Hebel beträgt aktuell 5.0, die Stoppschwelle liegt 18.3% vom aktuellen Kurs entfernt. Eine kurzfristige Spekulation wäre darüber hinaus mit dem Faktor-Zertifikat (Valor: 58529775) von SG möglich. Das ebenfalls auf Swiss DOTS kotierte Produkt verfügt über einen konstanten Hebel von 6.0, ein Knock-out befindet sich nicht in der Struktur. 

Interessant erscheint uns für die konservativen Anlegernaturen zudem eine Seitwärtsspekulation. Der Anfang April emittierte Barrier Reverse Convertible RMAFZV von der Bank Vontobel wäre dafür bestens geeignet. Das Papier bezieht sich auf AstraZeneca und Sanofi und ist mit einer Laufzeit bis Januar 2026 ausgestattet. Der BRC verspricht eine maximale Gewinnchance von 9.08%, der Risikopuffer beträgt beim Worst-Performer Sanofi derzeit 30.9%.

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