Auf steigende Volatilität setzen

• Dieter Haas
  

Die Volatilität an den Aktienmärkten ist derzeit so tief wie nie. Das liegt an den Notenbanken, die jegliche Korrektur unverzüglich ausbügeln. Wie lange das andauern kann, ist eine der zentralen Frage, zumal sich die Bewertungen an den Börsen mittlerweile von der Realwirtschaft immer mehr abkoppeln. Gemäss Untersuchungen der Société Générale notiert die Volatilität an den Aktienmärkten auf Niveaus, die in der Vergangenheit weniger als 2% vorkamen. Bei derart niedrigen Levels kam es in den folgenden zwölf Monaten jeweils zu einem Anstieg von drei Punkten. Ob diese Theorie auch dieses Mal funktioniert, hängt in erster Linie am zukünftigen Verhalten der Notenbanken.

Diverse Portfolio Manager liebäugeln jedoch mit einem Anziehen und laut Bloomberg ist u.a. durch Brevan Howard Asset Management die Lancierung eines Long Volatility Fonds in den USA in Bearbeitung. 

Der Wirtschaftsnobelpreisträger Richard Thaler brachte es jüngst auf den Punkt: «We seem to be living in the riskiest Moment of our lives, and yet the stock market seems to be napping.» 

Die Positionierung der VIX Futures/Options ist für eine Trendwende wie gemalt.

 

Es braucht wohl nur einen Katalysator, um das marktberuhigende Verhalten der Notenbanken auszuhebeln.

Anlagekonklusion:

Strukturierte Produkte, die auf steigende Volatilität setzen, sind rar. Eine mögliche Investitionsmöglichkeit bietet das Tracker-Zertifikat VIXMT der UBS auf den S&P 500 VIX Mid-Term Futures Index ER (Bloomberg: SPVXMP Index). Seine Kursentwicklung zeigt seit Jahren stramm nach unten. Eine Trendwende ist zwar noch nicht in Sicht. Dennoch erscheint ein Kauf für Contrarians angesichts der geschilderten aktuellen Lage nicht abwegig und sei es auch nur, um die Nerven zu beruhigen.

 

Quelle: Bloomberg