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payoff Trading Desk

Aufgefallen: Don Dijsselhof

10.12.2019 2 Min.
  • Martin Raab

Vor wenigen Tagen hat der helvetische Börsenbetreiber SIX Group die Aktien der Bolsas y Mercardo Españoles, kurz BME, in abenteuerliche Höhen katapultiert.

Erlöst von der Siesta dank schriller Fanfarentöne: Die Zürcher Herolde verkündeten im Auftrag des Burgherrs Jos Dijsselhof, eines holländischen Börsenritters ersten Grades, und seines Schatzkanzlers, Romeo Lacher, insgesamt CHF 3.1 Milliarden für die Ibero-Börse auf den Tisch legen zu wollen – bar und mit Hilfe der Geldverleiher von Credit Suisse. Flux schossen die BME-Valoren um 50% in den wolkenlosen, iberischen Himmel — Phantasie pur. Die Schweizer sehen in der BME (EBIT immerhin EUR 177 Millionen) den neuen «EU-Hub für den weltgrössten Asset Pool» — Superlativ de la Mancha. Jetzt spielt man Aufstiegsduelle. Mit praller Schatulle, so die Nachricht aus Zürich, werden internationale Bieter in Schach gehalten. Wo nötig, auch übertrumpft. Das Skizzenheft für die Finanzachse Zürich-Madrid ist gezeichnet: SIX formt im sich immer schneller drehenden Börsengeschäft den Nukleus für grenzüberschreitenden Handel, Clearing und Custody in Europa. Ein Sancho Panza, wer statt opulenter Dukatenschleuder günstige M&A-Ziele mit EU-Pass wie die Luxembourg Stock Exchange (EBIT EUR 13 Millionen) oder die Wiener Börse (EBIT EUR 26.3 Millionen) bevorzugen würde — zu klein, zu billig. Derweil schallen aus Madrid laute Töne. Das Knallen der Cava-Korken will nicht verstummen. Plötzlich ist man im Zentrum eines internationalen Bieterwettkampfs – und in Zürich hat man endlich das langersehnte Abenteuer. Don Dijsselhof und die Ritter der Tafelpapiere scheinen die Rösser bereits gesattelt zu haben. Buen viaje, amigos!

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