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payoff Trading Desk

Aufgefallen: Herbstliche Zahlenwunder

02.10.2019 2 Min.
  • Martin Raab

«Ade, du schöner Börsensommer! Wie bist du so schnell enteilt, hast uns einiges an Volatilität zugeteilt.» Frei nach Dichter Wilhelm Busch, welcher vor hundert Jahren Hauslehrer einer Frankfurter Bankiersfamilie war, scheint es nun mit warmen Renditestrahlen vorerst vorbei.

Die trüben Herbsttage laden zur nüchternen Zahlenschau ein. Dow Jones Index 26.891 Punkte, Doppeltop und 500 Punkte unter dem Allzeithoch. Das heisst höchster Stand seit 80 Jahren! Renditen im Schweizer Franken Anfang September (3M LIBOR -0.86%) auf tiefstem Niveau ever. Hätte sich das Alfred Escher je erträumt? Nebulös bleibt der Geisteszustand des Traumtänzers von Downing Street No. 10. Die Kursentwicklung britisches Pfund zum Schweizer Franken seit Januar 1970: -88%. Dickes Minus auch im Bereich Manufacturing in den Gliedstaaten, wo Donald Trump gewonnen hat: 50,000 weniger Jobs – trotz Zollexplosion gegen China. Apropos! Wahrscheinlichkeit, dass im Reich der Mitte Devisenreserven und Wachstumsraten fingiert sind: 90%. Viel Make-Up klebt auch an den jüngsten Beschwichtigungen aus Saudi-Arabien. «Bald geht’s in unserer grössten Ölraffinerie wieder los». Das es «wieder los geht» sehnen sich auch die Aktionäre von UBS und Credit Sussie beim Anblick des Depotauszugs herbei. Kursverlust -30% bzw. -20% allein auf Jahressicht. Bei Letztgenannter liegt Hoffnung auf einem robusten Herbststurm, welcher Luftikusse Tidjane Thiam und Urs Rohner mit einer Böe hinfort fegt. Am Blasebalg sitzen die «significant shareholders». Im Herbstnebel über dem Zürisee könnte dann in Herrliberg in Ruhe die Abfindung gezählt werden. Kein Wetter kann uns verdriessen. Mein Liebchen, ich und du, wir halten uns warm und schliessen hübsch feste die Türen zu.

 

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