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payoff Trading Desk

Aufgefallen: Insidermelodien

06.08.2018 2 Min.
  • Martin Raab

Der Technologiehimmel hängt derzeit voller Geigen. Die Kurse haben himmlische Niveaus erreicht: Mit Warrants auf Nasdaq 100 oder TecDax hätte sich so manche Hypothek innert zwei Jahren amortisieren lassen – Steuerfolgen hin oder her.

Doch sind es inzwischen keine Geigen mehr, sondern vielfach Luftgitarren. Facebook, Amazon, Netflix und die Google-Holding Alphabet platzen aus allen Bewertungsnähten. The Social Network ist seit dem Jahr 2013 um das 9-fache gestiegen und mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 26 aber noch Knabenchor-Niveau. Amazon, der Rockstar, hat ein KGV von 138 erreicht. In nüchterne Tönen übersetzt: Das Unternehmen müsste irgendwann mal das 130-fache des heutigen Jahresgewinns (USD 3.8 Milliarden in 2017) verdienen, um diese Kursbewertung zu rechtfertigen. Sprich USD 494 Milliarden pro Jahr als Gewinn reinholen. Geht das? Klar, sagt Elon Musk von Tesla. Das ist der Mann, der nicht mal 40’000 Autos jedes Quartal (Ford: 400 Autos in der Stunde) produziert und ein negatives KGV hat, weil die Company nicht profitabel ist. Während Tech-CEOs die Zukunft in höchsten Tönen loben, fördert der Blick in die Insider-Register der SEC Frappantes zu Tage: Seit Juni 2018 hat Facebook-Boss Zuckerberg eigene Aktien im Wert von USD 1 Milliarde verkauft! Richtig, verkauft – obwohl man doch «the greatest company on earth» ist. Achtung, die Liste geht weiter: Netflix, Nvidia, Oracle usw. Die VR- und GL-Mitglieder diverser Tech-Buden verhökerten in den letzten Wochen jeweils Aktienpakete im Gegenwert zwischen USD 15 und 25 Millionen. Auch Alphabet-CEO Pichai Sundar verkaufte am 5. Juli eigene Aktien im Wert von USD 11 Millionen. Wunderbar für die Ferien- und Familienkasse. Headlines hierzu gab es noch keine, alles geheim. Leise summt derweil aus Zuckerbergs Kopfhöhrern ein Song der späten 70ern: «Yes Sir, I can boogie».

 

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