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payoff Trading Desk

Aufgefallen: Vola Voodoo

05.11.2018 2 Min.
  • Martin Raab

Fast pünktlich zum Herbstbeginn fallen nicht nur die Blätter, sondern auch die Börsenkurse. Und die Totgeglaubten werden wieder lebendig.

Noch vor wenigen Wochen waren Anleger in kollektiver Trance im Tempel des Bullen. Ironischerweise markierte beispielsweise der Dow Jones Index am 3. Oktober ein 5-Jahres-Hoch. Doch dann ging alles sehr plötzlich. Wie von Geisterhand geschah die Wiederbelebung einer eingestaubten, magischen Kraft – die Volatilität war zurück. Als ob Voodoo-Puppen in Bullenform von Nadeln gepiekt worden waren, zuckten viele Investoren vom stechenden Schmerz der rasanten Kursverluste. Voodoo wird schnelle Ergebnisse nachgesagt, für manche Portfolios kam die Reinkarnation der Volatilität jedoch zu rasant. Schutzlos brach die erkämpfte Performance ein. Aufgeweckte Zeitgenossen machen sich die «schwarze Magie» der Volatilität jedoch zu Nutze. Statt in Schockstarre zu verfallen, macht es mehr Sinn, explodierte Volatilitätslevels zu verkaufen – z.B. in Form von Short Calls auf den VIX. Mit engen Stopps ist das nicht weniger todesmutig, als auf die Fortsetzung des Bullenmarktes im neunten Jahr zu hoffen. Die Seele der Volatilität ist das konzentrierte Heraufbeschwören von schlechten Nachrichten, welche aber sehr oft schnell wieder verdampfen wie Rauch aus einer karibischen Voodoo-Hütte. Noch nicht wirklich von den Toten auferstanden scheint dagegen der schulbuchmässige Vola-Hedge namens Gold. Umso mehr könnten sich Goldproduzenten als Rezeptur gegen die bösen Schwingungen der nächsten Monate entpuppen. Wem die schwarze Magie der Vola-Optionen zu obskur ist, ordert Short Mini-Futures auf Aktien oder Tracker auf Vola-Strategien. Ganz ohne wilde Trommelrhythmen im Ohr.

 

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