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payoff Trading Desk

Aufgefallen: WEF kompakt

08.02.2018 2 Min.
  • Martin Raab

Unzählige Diskussionsrunden vor bezaubernder Kulisse. Schulter an Schulter mit globalen Promis. Brisante Informationen frei Haus. Wo gibt’s das jeden Januar?

Bild: Copyright by World Economic Forum – swiss-image.ch/Photo Remy Steinegger

Nur in Davos! Strong buy auf japanische Aktien zum Beispiel, denn Haruhiko Kuroda, Präsident der japanischen Notenbank und Oxford-Alumni 1971, hat die Bazooka durchgeladen. Er werde die Liquidität auch in 2018 «zu jeder Zeit gewährleisten», versichert der 74-jährige. Carrie Lam, «die Angela Merkel von Hong Kong», beeindruckt beim 3-Gänge-Menü (keine Pekingente) mit satten Wachstumszahlen und einem Milliarden-Projektportfolio, dass für lokale Bau- und Infrastrukturaktien spricht. Wenig überraschend war Jack Ma, aka Mr. Alibaba: «Globalisierung ist etwas Wunderbares». D’accord. Insbesondere dann, wenn man durch den Versand von chinesischer Massenware in die Welt, Milliarden harte Dollars verdient. Stichwort Dollar. Steven Mnuchin, Ex-Hedge Fonds Manager und jetzt Leiter des US-Finanzministeriums, hat sich beim «Fireside Talk» entlocken lassen, dass «Währungen frei sein müssten» und ein schwächerer US-Dollar keine schlechte Sache sei. FX-Strategen sehen den Greenback in rascher Zeit bei 0.85 zum Franken, und 1.30 zum Euro. Jamie Damon, Chef von J.P. Morgan, stets in seiner schwarzen Softshell-Jacke umherflitzend, will übrigens 20 Milliarden Dollar in die Hand nehmen und in Vertriebsleute und Filialen investieren – von wegen Robo-Advice. Physische Filialen? Eine spezielle Idee aus Sicht von Google’s CEO, Sundar Pichai. «Nach Feuer und Licht, manifestiert jetzt Artifi cial Intelligence eine neue Zeitrechnung». (Wie passend, dass auf den Kontrollschildern vieler WEF-Limousinen schon jetzt die Zukunft prangte: AI). Intelligenterweise wurden in den Diskussionswolken der «Future-Sharpers» verbindliche Zahlen oder konkrete Aktionspläne ausgespart. Bewusst, denn Ideen und Visionen stehen im Vordergrund. Ein Gedanke, der einem nach drei Tagen WEF durch den Kopf schwirrt: Hat Thomas Mann’s Roman «Zauberberg», wo der junge Hans Castorp auf viele weltentrückte Figuren trifft, die sich in Davos kurieren, auf Klaus Schwab im Jahr 1971 gewirkt, als er sich für Davos als Konferenzstandort entschied?

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