Aurora Cannabis: Gewinne in Sicht
-
Christian Ingerl
Der kanadische Marihuana-Produzent wächst in einem atemberaubenden Tempo. Nun möchte Aurora Cannabis auch den Sprung in die schwarzen Zahlen schaffen.
Ruhig ist es zuletzt um den Cannabis-Markt geworden. Feierten Börsianer vergangenes Jahr noch euphorisch die vollständige Legalisierung von Marihuana in Kanada, ist seitens der Politik zuletzt nicht mehr viel passiert. Das bedeutet aber nicht, dass sich die Branche nicht über weiteres Wachstum freuen darf. Im Gegenteil: Laut dem Marktforschungsinstitut BDS Analytics wird der globale, legale Cannabis-Markt bis zum Jahr 2022 auf USD 31.3 Milliarden zulegen – ein durchschnittliches, jährliches Wachstum von knapp 27%.
Explosives Wachstum
Über derartige Steigerungsraten kann Aurora Cannabis nur schmunzeln. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 (30. Juni) legte der Umsatz der Kanadier um mehr als 300 Prozent zu. Das Cannabis-Produktionsvolumen hat sich derweil verdoppelt. Das operative Ergebnis verbesserte sich um ein Fünftel auf minus USD 36.6 Millionen. Positiv wirkten sich dabei die sinkenden Kosten aus. Diese gingen für die Produktion pro Gramm um 26% auf USD 1.42 zurück. «Wir haben in einem branchenweit herausfordernden Quartal ein solides Umsatzwachstum und ein starkes operatives Ergebnis erzielt. Wir konzentrieren uns auf den Aufbau eines nachhaltigen Geschäfts», sagt CEO Terry Booth.
Spannend wird nun, wie das vierte Quartal gelaufen ist. Denn für die Periode zwischen April und Juni haben die Kanadier den Sprung in die Gewinnzone angekündigt. «Das Management erwartet, dass Aurora mit einem anhaltenden Umsatzwachstum und geringeren Cash-Kosten pro Gramm gut positioniert ist, um ab dem vierten Quartal 2018/19 ein positives Ebitda zu erzielen», heisst es im Ausblick des Zwischenberichts. Darüber hinaus hat sich Aurora zum Ziel gesetzt, in der abgelaufenen Periode mehr als 25’000 kg Gras zu produzieren. Im zweiten Quartal waren es 15’590 kg.
Wildes Auf und Ab
Die Aurora-Aktie hat in den vergangenen Monaten viele Höhen und Tiefen durchlebt. Vergangenen Herbst hat sich der Titel innerhalb von nur rund zwei Monaten nahezu verdreifacht, um anschliessend den kompletten Anstieg wieder abzugeben. Anfang dieses Jahres rollte dann die nächste Aufwärtswelle an, welche den Kurs erneut in den zweistelligen Bereich katapultierte. Wiederholt ging den Bullen in diesem Bereich die Puste aus. Positiv zu werten ist, dass der nachfolgende Rücksetzer nicht erneut so gravierend ausfiel. Im Bereich zwischen USD 7 und USD 8 befindet sich Aurora nun auf Konsolidierungskurs.
Anlagelösung
Spannend wird nun, ob es Aurora tatsächlich gelungen ist, das vierte Geschäftsquartal mit einem positiven Ergebnis abzuschliessen. Sollte das der Fall sein, könnte dies die Initialzündung für den nächsten Anlauf auf die USD 10er-Marke sein. Wem ein Direktinvestment nicht «heiss» genug ist, kann mit dem Kock-out Call Warrant (ISIN DE000CJ8ZWV6) der Commerzbank auch mit Hebel auf einen Ausbruch nach oben setzen. Das Produkt verfügt über einen Multiplikator von drei. Doch Vorsicht: Der Knock-out befindet sich nur rund 8% vom aktuellen Kurs entfernt. Eine Enttäuschung bei der Zahlenvorlage könnte das Aus für das Produkt bedeuten.