

Barry Callebaut – ein Übernahmekandidat?
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Dieter Haas
Die Kursbewegungen seit dem vierten Quartal 2017 bei Barry Callebaut, dem grössten Schokoladenproduzent der Welt, sind verdächtig. Da könnte hinter den Kulissen etwas laufen!
Die Barry Callebaut Gruppe mit Hauptsitz in Zürich (Schweiz) ist der weltweit führende Hersteller qualitativ hochwertiger Kakao- und Schokoladenprodukte. Nach eigenen Angaben sind sie Herz und Motor der Schokoladenindustrie und sehen ihr Ziel darin, die Nummer 1 in allen attraktiven Kundensegmenten zu sein. Als voll integriertes B2B-Unternehmen verfügt Barry Callebaut über eine starke Position in Kakaoanbauländer.
Die Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, den globalen Schokoladenmarkt zu übertreffen. Diese ehrgeizige Wachstumsstrategie stützt sich auf vier Pfeiler:
- Expansion
- Innovation
- Kostenführerschaft
- Nachhaltigkeit
In einem von vier rund um die Welt konsumierten Kakao- und Schokoladenprodukten steckt Barry Callebaut. Barry Callebaut ist bevorzugter Outsourcing-Partner der Nahrungsmittelindustrie und mit den drei globalen Marken Callebaut® , Cacao Barry® und Carma® weltgrösster Lieferant von Gourmet- und Spezialitätenschokolade.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 steigerte Barry Callebaut die Verkaufsmenge um 4.4% und damit deutlich über dem Marktwachstum. Der Umsatz erreichte CHF 6.8 Mrd. (+1.2% in Lokalwährungen) und der EBIT konnte in Lokalwährungen (LW) um + 22.3% gesteigert werden. Das Plus beim Konzerngewinn lag in LW bei +39.6% und der freie Cash flow erreichte CHF 475.6 Mio.
Die Mittelfristziele (Im Durchschnitt für die vier Geschäftsjahre 2015/16 bis 2018/19 soll ein Verkaufsmengenwachstum von 4-6% und ein über dem Verkaufsmengenwachstum liegender EBIT in Landeswährung erzielt werden) wurden damit bestätigt und bis 2018/19 verlängert.
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 erzielt Barry Callebaut ein Wachstum von 8% auf 532’165 Tonnen, das deutlich über demjenigen des globalen Schokoladenmarktes von 3.1% lag, was der Konzernchef Antoine de Saint-Affrique mit grosser Befriedigung quittierte. Wegen der tieferen Preise für Kakao und anderen Rohwaren ging der Umsatz allerdings leicht um 0.7% auf CHF 1.87 Mrd. zurück.
Anlagekonklusion:
Die Kursentwicklung der Namenaktie von Barry Callebaut seit dem vierten Quartal 2017 ist äusserst verdächtig. So stieg der Aktienkurs mit hohen Volumina fast im Stile von Bitcoin. Mittlerweile zählt die Aktie gemäss den Kurszielprognosen der von Bloomberg erfassten Finanzanalysten zu den am meisten überbewerteten Titeln Europas. Für einmal dürften die Experten dem Geschehen hinterherhinken. Es deutet manches darauf hin, dass jemand Gefallen findet an Barry Callebaut. Nur so lässt sich die auffällige Kursentwicklung erklären. Die jüngste Korrektur an den Märkten hat zwar auch den Aktienkurs von Barry Callebaut etwas abbröckeln lassen. Bis dato hält sich die Aktie aber weiterhin sehr ansprechend. Anleger sollten den Titel im Auge behalten und im Falle eines mit Volumen verbundenen Fortsetzung der Hausse sich auf Verdacht hin anhängen.
Für spekulative Anleger ist der bis Dezember 2018 laufende Call-Warrant BARUMU eine valable Option. Er befindet sich ums Geld und besitzt einen Hebel von 7.45. (Stand 20.2.2018 15.45 Uhr)
Quelle: Bloomberg