«Trader’s Idea»: Basilea – Profitabilität als Kursbeschleuniger
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Christian Ingerl
Redaktor
Das Biopharmaunternehmen konnte im Zuge einer positiven Berichterstattung seinen mittelfristigen Abwärtstrend beenden. Der perfekte Zeitpunkt, sich den Nebenwert genauer anzusehen.
In den vergangenen Jahren wechselte die Basilea-Aktie munter zwischen einem Seitwärts- und einem Abwärtstrend hin und her. Auf Sicht von 5 Jahren weist der Titel ein Minus von 28% auf und liegt damit rund ein Drittel hinter dem SMIM zurück. Allerdings hat sich das Blatt nun zugunsten des Mid Caps gewendet. In den vergangenen 6 Monaten avancierte Basilea um 14%, während der Gesamtmarkt in den Miesen steckt. Der mittelfristige Abwärtstrend wurde damit ad acta gelegt und die Aktie macht sich auf dem Weg in Richtung 3-Jahreshoch.
Schwarze Zahlen
Die nötige Antriebskraft verleiht der Basilea-Aktie derzeit die operative Entwicklung. Überraschend hat das Biopharmaunternehmen sein Ziel, ab 2023 profitabel zu sein, nämlich früher als erwartet erreicht. Im Detail erzielte der Konzern im vergangenen Jahr ein Konzernergebnis in Höhe von EUR 12.1 Mio., 2021 türmte sich noch ein Verlust in Höhe von CHF 6.8 mio. auf. Auf Stufe des Betriebsgewinns wurden CHF 18.5 Mio. erreicht, ursprünglich hatte Basilea mit einem Verlust zwischen CHF 10 und 15 Mio. gerechnet. 2022 soll aber keine Eintagsfliege werden, CEO David Veitch möchte auch im laufenden Jahr weiter profitabel bleiben. Beim Betriebsgewinn geht der Manager von einem Plus von CHF 45 bis 50 Mio. aus und unter dem Strich wird ein Überschuss in der Spanne von CHF 36 bis 41 Mio. erwartet.
Steigende Umsätze
Auch auf der Umsatzseite rechnet Basilea mit weiteren Zuwächsen. Im vergangenen Jahr wurden CHF 148 Mio. erlöst. Dabei entfielen auf die beiden Top-Medikamente Cresemba zur Behandlung von Pilzinfektionen und das Antibiotikum Zevtera stolze CHF 122 Mio. Das Duo soll in diesem Jahr für Umsätze zwischen CHF 145 und 148 Mio. sorgen. Generell ist aber noch mehr drin. So wird in den kommenden Wochen der Zulassungsantrag für das Antibiotikum Zevtera zur Behandlung bei akuten bakteriellen Haut- und Weichteilinfektionen und ambulant erworbener bakterieller Lungenentzündung in den USA eingereicht werden. «Dies ist ein sehr grosser Markt für uns», freut sich Vorstandschef Veitch. Das Unternehmen ist auch bereits auf der Suche nach Partner, der das Mittel in Übersee vertreiben wird.
Währendessen laufen die Geschäfte rund um Cresemba bestens. Aufgrund guter Verkaufszahlen des Lizenzpartners Pfizer in der Region Asien-Pazifik und China wurde Anfang Februar eine weitere Umsatzmeilensteinzahlung in Höhe von USD 1.25 Mio. ausgelöst. Das war bereits der zweite Umsatzmeilenstein innerhalb von 8 Monaten. «Dies unterstreicht das signifikante kommerzielle Potenzial, welches das Medikament auch in dieser Region besitzt», zeigt sich CEO Veitch zufrieden und führt weiter aus: «Cresemba ist auf dem besten Weg, ein weltweit führendes Medikament für die Behandlung von Patienten mit invasiven Schimmelpilzinfektionen zu werden.»
Anlagelösungen
Nach der erfolgreichen Wende an der Börse verbesserte sich das Chartbild enorm. Auch wurden die 100- als auch die 200-Tage-Linie nach oben durchkreuzt. Der erstgenannte Durchschnitt, der aktuell bei rund CHF 47 verläuft, wurde soeben noch einmal erfolgreich getestet und bietet dem Titel eine solide Unterstützung. Kann der Titel nun die horizontale Widerstandszone bei CHF 50 überwinden, ist der Weg bis zur nächsten Hürde im Bereich CHF 55/60 frei. Mutige Anleger können den derzeit positiven Trend bei dem Nebenwert mit dem Call-Warrant BSLJJB von Julius Bär spielen. Der Hebel beträgt 3.9, der Strike liegt mit CHF 52.50 noch knapp aus dem Geld. Noch eine Spur aggressiver ist der Mini Future NBSLEU der UBS mit einer Hebelwirkung von 7.4. Der Knock-out befindet sich bei dem Open-End-Papier bei CHF 45.0644 und damit 10.4% vom aktuellen Niveau entfernt.
Eine attraktive Rendite für konservativere Anleger stellt der Barrier Reverse Convertible SACTJB in Aussicht. Das relativ neue Produkt mit einer Laufzeit bis April 2024 wirft einen Ertrag von 13.2% p.a. sicher ab, sollte die Basilea-Aktie die Barriere bei CHF 31.26 nicht touchieren. Der Risikopuffer beträgt damit komfortable 37.8%.