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payoff Trading Desk

Bayer: DAX-Schwergewicht mit brisantem Chartbild

07.12.2017 3 Min.
  • Martin Raab

Der Pharma- und Chemiekonzern hat derzeit gegenüber dem breiten Markt klar das Nachsehen. Jetzt könnte es bei der Bayer-Aktie zu einer Weichenstellung kommen.

Knapp ein Jahr ist es her, da verkündete Bayer einen «Meilenstein». Am 13. Dezember 2016 stimmten die Aktionäre des US-Saatgutriesen Monsanto einem Zusammenschluss mit dem deutschen Pharma- und Chemiekonzern zu. Bis Ende 2017 sollte der USD 66 Mrd. schwere Deal in trockenen Tüchern sein. Damit wird es wohl nichts. Zwar gab die US-Behörde für Auslandsinvestitionen (CFIUS) vor wenigen Tagen grünes Licht, doch wartet Bayer noch auf kartellrechtliche Freigaben. Ernsthafte Bedenken scheint die EU-Kommission zu haben. Ihrer Ansicht nach könnte die Fusion den Wettbewerb unter anderem bei Pestiziden und Saatgut beeinträchtigen. Die Brüssler Kartellwächter haben ihre Untersuchungen bis zum 22. Januar verlängert. Entsprechend hofft Bayer-CEO Werner Baumann, den Zusammenschluss Anfang 2018 über die Bühne zu bringen.

An der Börse hat das DAX-Mitglied dennoch einen schweren Stand. Während die 2018er-Bilanz für den deutschen Leitindex wenige Wochen vor dem Ultimo ein Kursplus von 13% zeigt, steht für Bayer ein Zugewinn von weniger als 6% zu Buche. Neben einer gewissen Skepsis gegenüber dem Monsanto-Deal lasten operative Probleme auf der Notierung. Im dritten Quartal schrumpfte der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) in der Agrarsparte um 3.5% auf EUR 307 Mio. Im Segment Consumer Health gab das EBITDA vor Sondereinflüssen sogar um 16.5% auf EUR 274 Mio. nach. Obwohl der Gesamtkonzern das Ergebnis um 4.1% auf EUR 2.2 Mrd. verbessern konnte, reagierten Börsianer verschnupft auf die Zahlen. Seit der Vorlage des Zwischenberichts Ende Oktober hat die Bayer-Aktie mehr als 8% an Wert verloren. Zum Vergleich: Der DAX trat in diesem Zeitraum in etwa auf der Stelle.

Mittlerweile zieht die Underperformance eine brisante charttechnische Konstellation nach sich: Bayer ist am horizontalen Support beim EUR 104/105 angekommen. Sollte der Large Cap hier nacht unten durchbrechen, könnte die Abwärtsdynamik noch einmal zunehmen und Bayer erstmals seit Anfang Jahr in den zweistelligen Kursbereich zurückkehren. Noch ist es nicht so weit. Nach dem gestrigen, wohl durch einen negativen Analystenkommentar mit ausgelösten Rücksetzer wirkt die Aktie zusehends überverkauft. Daher könnte es zunächst zu einer Gegenbewegung kommen.

Anlagekonklusion:

Mit dem Call-Warrant 35800874 setzen mutige Anleger darauf, dass Bayer an der skizzierten Unterstützung tatsächlich ein weiteres Mal nach oben dreht. Das von der Commerzbank auf Swiss DOTS gehandelt Papier partizipiert mit einem Hebel von aktuell knapp 10 an steigenden Notierungen bei der DAX-Aktie. Mit EUR 100 hat Julius Bär den Strike des Put-Warrants BAYRJB an derselben Stelle fixiert wie die Frankfurter Grossbank. Insofern bewegt sich das Short-Produkt noch aus dem Geld. Sollte Bayer den wichtigen Support tatsächlich nicht halten können, würde dieses Derivat seine Stärken ausspielen. Momentan beträgt der Hebel 8.2.

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