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payoff Trading Desk

BB Biotech – Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste

23.10.2019 3 Min.
  • Dieter Haas

Der Sektor Biotechnologie zählt 2019 zu den schwächsten Sektoren. Kurzfristig empfiehlt es sich, die Namenaktie von BB Biotech abzusichern.

Biotechnologie, die Speerspitze des Bereich Gesundheitswesen, bekundet heuer Mühe, seine bisherige Erfolgsgeschichte fortzusetzen. Der Teilbereich des Sektors Pharma zählt performancemässig zu den schwächsten. Betroffen sind dabei vor allem die mittleren und kleineren Gesellschaften, während sich die grossen wie Amgen oder Gilead bislang einigermassen unbeschadet über die Runden gekommen sind. Die Ursache der Schwäche der letzten Monate liegt u.a. in der Zurückhaltung der US-Behörde FDA begründet, die vergleichsweise wenigen neuen Produkten ihr Plazet gegeben hat. 

Präsident Trump hat zudem wiederholt die Preispolitik der Branche angeprangert. Ein allfälliger Wahlsieg der Demokraten würde ebenfalls kaum neue Impulse auslösen. Die wohl aussichtsreichste, Elizabeth Warren, hat mit ihren Plänen zur Preisgestaltung von Medikamenten keine Freude in der Branche ausgelöst. 

Die Schwäche des Sektors hat auch BB Biotech, die im Quervergleich mit aktiv verwalteten Biotechnologiefonds, langfristig betrachtet, überdurchschnittlich abschneidet, zu spüren bekommen. Obwohl die Form einer AG es ermöglicht, stärkere Konzentrationen im Beteiligungsportfolio einzugehen als aktiv verwaltete Biotechnologiefonds dies können, gelang es heuer nicht, sich dem negativen Trend zu entziehen. Die wichtigsten Positionen Ionis, Incyte, Neurocrine Biosciences, Sage Therapeutics und Vertex, die zusammen über 40% des Portfolios ausmachen, befinden sich, markttechnisch betrachtet, in einer Seitwärtsbewegung. Die weiteren Positionen, mehrheitlich Aktien von kleinen und mittelgrossen Unternehmen drücken tendenziell auf die Kursentwicklung von BB Biotech.

Basierend auf den konsolidierten Zahlen wies BB Biotech AG im Zwischenabschluss, der Ende der letzten Woche veröffentlicht wurde, per 30. September 2019 einen Gewinn nach Steuern von CHF 172 Mio. aus (Gewinn von CHF 172 Mio. in derselben Vorjahresperiode). Das 3. Quartal wies dabei einen Verlust von CHF 382 Mio. aus (Gewinn von CHF 242 Mio. in derselben Vorjahresperiode).

Die von Mai bis vor kurzem inverse Zinsstruktur in den USA deutet auf eine kommende Rezession hin. Mit der jüngsten aggressiven Mittelzufuhr des Fed im kurzfristigen Zinssegment gibt die US Notenbank zu erkennen, dass sie die Gefahr als steigend erachtet. Für den Sektor Biotechnologie dürfte es kurzfristig schwierig bleiben, zumal die steigende Kosten im Gesundheitswesen von allen Seiten (Republikaner wie Demokraten) zunehmend hinterfragt werden. Bleibt die FDA weiterhin bei ihrer restriktiven Linie für Neubewilligungen, fehlt es etwas an Phantasie für das künftige Wachstumspotenzial, bzw. dürfte dieses in den kommenden Monaten etwas hinter den üblichen Werten der Vergangenheit zurückbleiben.

Anlagekonklusion:

Die Markttechnik für den Nasdaq Biotechnology Index (NBI), dem Gradmesser des Sektors, ist derzeit negativ. Die Namenaktie BB Biotech, deren Kursverlauf in etwa den NBI widerspiegelt, kann sich im Jahr 2019 diesem leicht abwärts gerichteten Trend nicht entziehen. Solange das 200-Tage-Mittel nicht zurückerobert werden kann, sollten Anleger die Aktie meiden oder bestehende Positionen zumindest teilweise absichern.

Für diesen Zweck eignet sich bspw. der auf Swiss DOTS gehandelte KO-Put-Warrant 49003064 der UBS, dessen Strike um den 200-Tage-Durchschnitt angesiedelt ist. 

 

Quelle: Infront

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