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payoff Trading Desk

Beyond Meat: Jetzt wird erst Mal das Management gegrillt

19.02.2020 3 Min.
  • Wolfgang Hagl

Kommende Woche präsentiert der Veggie-Burger-Spezialist die Resultate des vergangenen Jahres. Vor allem beim Ausblick sollte sich zeigen, ob Beyond Meat den enormen Erwartungen gewachsen ist.

Keine 10 Monate ist Beyond Meat auf dem Kurszettel zu finden. Doch haben die Anteilseigner des kalifornischen Start-Ups seit dem IPO am 2. Mai 2019 einiges durchlebt. Nach dem Debüt machte der Spezialist für vegane Burger den Investoren massenweise den Mund wässrig: Nach knapp drei Monaten hatte sich die Aktie gegenüber dem Ausgabepreis nahezu verzehnfacht. Doch so mancher Anleger dürfte sich bei dieser üppigen Rallye eine Magenverstimmung eingefangen haben. Ausgehend vom Top bei USD 239.71 stürzte Beyond Meat um bis zu rund 70% ab. Nach einer Bodenbildung nahm der NASDAQ-Neuling Anfang Jahr wieder Fahrt auf.

Die Meinungen zu Beyond Meat schwanken zwischen «First Mover» auf einem Megatrend und «Megablase». Für eine Versachlichung dieser Debatte könnte das Unternehmen selbst in der kommenden Woche sorgen. Am 27. Februar präsentiert Beyond Meat die Resultate des 4. Quartals respektive der gesamten Geschäftsperiode 2019. Mit USD 204.52 Mio. hatte sich der Umsatz mit den auf Erbsenproteinen basierenden Fleischersatzprodukten in den ersten 9 Monaten nahezu vervierfacht. Gleichzeitig schrieben die Kalifornier beim angepassten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit USD 15.79 schwarze Zahlen. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust in derselben Größenordnung angefallen.

Anspruchsvolle Schätzungen

Wenn CEO Ethan Brown nun die Zahlen für das Gesamtjahr vorlegt, dürfte zunächst die im Herbst erhöhte Prognose im Fokus stehen. Der Food-Pionier stellt Umsätze in einer Bandbreite von USD 265 bis 275 Mio. sowie ein EBITDA von annähernd USD 20 Mio. in Aussicht. Angesichts einer nach wie vor üppigen Kapitalisierung von mehr als USD 7 Mrd. kann dieser Profit nur der Anfang sein. Laut Thomson Reuters rechnen Analysten für das laufende Jahr mit einem Anstieg des operativen Ergebnisses auf USD 48.6 Mio. 2021 soll das EBITDA dem aktuellen Konsens zufolge bereits USD 81.5 Mio. erreichen.

Um dementsprechend zu wachsen, ist Beyond Meat auf starke Vertriebskanäle angewiesen. Enormes Potenzial hätte ein Deal mit McDonald’s. Die weltgrösste Fastfood-Kette testet den Beyond Burger seit dem Herbst in Kanada. Offenbar greift die Kundschaft zu. Vor kurzem wurde die Zahl der berücksichtigten Filialen auf 52 mehr als verdoppelt. Angenommen, McDonald’s springt auf den Veggie-Zug auf und führt das Produkt weltweit ein: Dann könnte das Schnellrestaurant laut einer Schätzung der UBS pro Jahr mehr als 250 Mio. derartige Burger verkaufen. Noch ist es nicht so weit. Gleichzeitig lässt der Trend zum pflanzlichen Fleischgenuss die Konkurrenz nicht kalt. Neben vielen kleineren Anbietern drängt beispielsweise auch der Lebensmittelriese Nestlé auf diesen Wachstumsmarkt.

Anlagekonklusion:

Bis auf weiteres dürfte Beyond Meat ein heisses Eisen bleiben. Insofern sollten sich mit Blick auf den Zahlentermin nur hartgesottene Trader positionieren. Zu den umsatzstärksten Long-Hebelpapieren auf Beyond Meat zählt aktuell der Call-Warrant WBYAAV. Das im Juni fällige Vontobel-Produkt notiert deutlich aus dem Geld. Bei einer identischen Restlaufzeit ermöglicht Julius Bär die Wette auf fallende Notierungen. Mit USD 90 liegt der Strike beim Put BYNRJB weit unter dem aktuellen Aktienkurs von Beyond Meat. Aufgrund der hohen Volatilität bietet sich der NASDAQ-Highflyer auch und gerade als Basiswert für Renditeoptimierungsprodukte an. Seit gut einer Woche handelt die UBS den Barriere Reverse Convertible KEZADU an der SIX. Das auf CHF lautende Produkt stellt eine Rendite von 17.5% p.a. in Aussicht. Diese Chance ist intakt, solange Beyond Meat nicht auf oder unter die Barriere bei USD 57.365 abtaucht.

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