BHP Billiton – Vorsichtiger Optimismus beim Bergbauriesen

• Dieter Haas
  

BHP Billiton ist der weltgrösste Rohstoffkonzern und speziell abhängig von den Eisenerzpreisen. Seit ihrem Tiefpunkt gegen Ende 2015 sind die Notierungen im wichtigen chinesischen Markt auf über das Doppelte geklettert, alleine in diesem Jahr um rund ein Drittel. Grund für den Tiefflug waren Befürchtungen, ob die langsamer wachsende chinesische Wirtschaft als grösster Verbraucher noch so viel Rohmaterial für die Stahlherstellung brauchen würde.

Grösse allein schützt nicht vor Attacken der Heuschrecken. So drängte jüngst der Hedgefonds Elliott Management BHP Billiton zur Abspaltung seines milliardenschweren Ölgeschäfts in den USA und forderte den Konzern dazu auf, seine Kapitalausschüttungen zu erhöhen und seine aus zwei börsennotierten Unternehmen in London und Sydney bestehende Doppelstruktur aufzulösen. BHP wies die Forderungen zwar postwendend zurück. Allerdings nimmt der Druck auf das Management zu, den Wert des Unternehmens stärker und schneller zu steigern, zumal sich die Aktie in den vergangenen Jahren, ungeachtet der hochklassigen Vermögenswerte, relativ betrachtet, nicht gut entwickelt hat. Die Führung um den CEO Andrew Mackenzie ist somit gefordert, die vorhandene Substanz besser und vor allem schneller zu rentabilisieren, damit Aktionärsgruppen wie Elliott Management zufriedengestellt werden können.

BHP Billiton meldete am 22. August für das abgelaufene Geschäftsjahr einen bereinigten Gewinn von 6,7 Mrd. USD. Die Erholung auf den Rohstoffmärkten sorgte so für eine Verfünffachung des Gewinns gegenüber dem Vorjahr. Die Dividende wurde aufgrund der guten Performance auf 0,43 USD je Aktie verdreifacht.

BHP Billiton teilte ferner mit, dass man sich im vergangenen Jahr auf die Schuldenreduktion konzentriert habe. Die Verbindlichkeiten konnten um 10 Mrd. USD auf 16,3 Mrd. USD reduziert werden. Des Weiteren gab der Konzern bekannt, dass man einen Käufer für das US Schieferöl- und Gasgeschäft in den USA suche, da das Unternehmen die Sparte als nicht mehr zum Kerngeschäft gehörend betrachte. Der Aktienmarkt hat dank der geschilderten Zukunftsperspektiven und den zuletzt gestiegenen Rohstoffpreisen leicht positiv auf die Nachrichten reagiert, auch wenn die Zahlen etwas unter den Erwartungen gelegen hatten.

Anlagekonklusion:

Die Aktie BHP Billiton ist ein Muss in einem breit diversifizierten internationalen Aktiendepot. Die aktuelle Korrekturphase eröffnet günstige Einstiegchancen nach dem jüngst gescheiterten Versuch, die Hürde von 1500 zu überspringen. Wird diese Barriere in den kommenden Wochen überwunden, was lediglich eine Frage der Zeit ist, würde dies dem Titel neuen Schwung verleihen und ein mittelfristiges Kursziel von mindestens 1900 eröffnen.

 

Vorsichtige Anleger finden mit RBLAGV einen Barrier Reverse Convertible auf BHP Billiton mit einer nach wie vor respektablen Seitwärtsrendite. Einziges Manko ist die Handelswährung GBP, die bis auf weiteres gegenüber dem CHF abwertungsgefährdet bleibt. 

 

Spekulative Investoren dürften Gefallen finden am in CHF gehandelten Knock-Out-Warrant OBLABV der Bank Vontobel. Er lässt risikobewusste Gemüter mit überschaubarem Risiko an der zukünftigen Aufwärtsentwicklung partizipieren.

 

Quelle: Bloomberg