BioNTech: Game Changer
-
Christian Ingerl
Die Bekämpfung von Covid-19 erfolgt derzeit vorwiegend mit der Verabreichung eines Impfstoffs. Die mRNA-Technologie – und damit auch BioNTech – hat aber noch mehr drauf.
Corona ist nach wie vor das alles überlagernde Thema. Kein Wunder also, dass der Name des Impfstoffherstellers BioNTech derzeit überall in den Medien zu lesen ist. Auch an dieser Stelle haben wir bereits mehrmals auf die Chancen der Biotech-Schmiede hingewiesen, zuletzt Mitte Mai. Sowohl der damals vorgestellte Unlimited Turbo SGDONA als auch der Barrier Reverse Convertible KIONDU entwickelten sich seither prächtig. Der BRC legte um mehr als 7% zu, was die Restchance auf 3.4% verkleinert. Das Hebel-Papier konnte sich in diesem Zeitraum sogar vervierfachen.
Boomende Impfstoff-Nachfrage
Verschiedene Faktoren treiben den BioNTech-Kurs derzeit an. Da wären zum einen die florierenden Geschäfte mit dem Covid-19-Vakzim. So setzte das Unternehmen im zweiten Quartal dank des Impfstoffs-Geschäfts EUR 5.3 Mrd. Euro um nach EUR 41.7 Mio. im gleichen Vorjahreszeitraum. Dabei wurde ein Nettogewinn von EUR 2.79 Mrd. erwirtschaftet, in der Vorjahresperiode stand noch ein Verlust von EUR 88.3 Mio. zu Buche. BioNTech hat daraufhin auch die Prognose für den Umsatz mit seinem Covid-19-Impfstoff im laufenden Jahr angehoben. Auf dem Plan stehen nun Verkäufe in Höhe von EUR 15.9 (bislang: 12,4) Mrd. Dass das Geschäft auch im kommenden Jahr weiter auf Hochtouren laufen wird, zeigen die Produktionspläne. Angepeilt wird bis Jahresende eine Kapazität von 3 Mrd. Dosen, weitere bis zu 4 Mrd. dann in 2022. Volkswirte gehen sogar davon aus, dass das Unternehmen das Wirtschaftswachstum in Deutschland anschieben wird. «BioNTech könnte in diesem Jahr rund 0.5 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beitragen», schätzt der Wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) Sebastian Dullien.
Multi-Talent
Nach dem überragenden Erfolg des Corona-Impfstoffs planen die Deutschen nun auch die Entwicklung eines Vakzins gegen Malaria. Dieses soll ebenfalls auf der mRNA-Technologie basieren. Eine erste klinische Studie ist für Ende 2022 angedacht. «Die sehr hohe Wirksamkeit von zwei mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19 hat der Welt gezeigt, wie mächtig diese Technologie gegen viele Krankheiten sein könnte, darunter auch Malaria», sagte kürzlich WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Malaria zählt zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten an der jährlich mehr als 200 Mio. Menschen erkranken.
«Die Pandemie hat gezeigt, dass Wissenschaft und Innovation das Leben von Menschen verändern können, wenn alle Involvierten auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten», gibt sich auch BioNTech-Chef Ugur Sahin zuversichtlich. Die Europäische Investitionsbank EIB stellt dem Konzern sogar finanzielle Hilfe in Aussicht. Mit dem Erfolg in der mRNA-Technologie könnte BioNTech im Gesundheitssektor zu einem wahren Game Changer werden. Kein Wunder also, dass die Aktie kein Halten mehr kennt. Alleine in den vergangenen 4 Wochen konnte sich der Titel mehr als verdoppeln. Seit Jahresbeginn steht sogar ein Plus von 409% zu Buche.
Anlagelösungen
Es könnte durchaus Sinne machen, sich weiter auf der Long-Seite zu positionieren. Der Unlimited Turbo SGDONA verfügt aber nur noch über einen Hebel von knapp über 1, daher sollten hier erstmal Gewinne mitgenommen werden. Ein Teil der Ertrags könnte dann entweder direkt in die Aktie als Langzeitinvestment fliessen oder in den Call SG1JIS. Der Strike dieses Produkts befindet sich bei USD 303.5254, der Hebel beträgt aktuell 4.0.