Blaublüter unter den US-Dividendenaktien
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Dieter Haas
Viele Anleger sitzen auf unrentablen Nominalwertpapieren, trauen sich jedoch nicht, in den Aktienmarkt zu wechseln. Für sie bietet der SPDR S&P US Dividend Aristocrats ETF USDV auf die besten dividendenstarken Titel der US-Börse eine echte Alternative.
In einem Umfeld mit niedrigen oder immer häufiger sogar negativen realen Renditen steuern die Ausschüttungen einen immer gewichtigeren Anteil zur Gesamtrendite bei. Kein Wunder erfreuen sich Dividendenindizes immer grösserer Beliebtheit. Bedingt durch die Geldspritzen der Zentralbanken werden die Anleiherenditen niedrig bleiben. Nach den schönen Kursfortschritten wird die Luft an den Aktienmärkten allerdings allmählich dünner, weshalb damit zu rechnen ist, dass die Schwankungen in den kommenden Monaten zunehmen werden. Vor diesem Hintergrund führt kein Weg an Aktien vorbei, die mit einer hohen Dividendenausschüttung glänzen, ein intaktes Wachstumspotenzial aufweisen und einen beträchtlichen Free Cashflow generieren.
«Seit der Auflegung des Index in 1989 verzeichnete der US Aristocrats nur viermal eine negative Jahresrendite.»
Aktien mit einer überdurchschnittlichen Dividendenrendite weisen zudem wesentlich geringere Schwankungen auf als ertragslose. Das zahlt sich besonders in Baissen aus. Wegen der steigenden Gewinnentwicklung seit der Finanzkrise sind die Ausschüttungsquoten der Konzerne deutlich gesunken. Sie besitzen daher viel Spielraum für zukünftige Dividendenerhöhungen. Laut dem Henderson Global Dividend Index sind die globalen Dividendenzahlungen bis Ende des dritten Quartals 2015 um 56,3% gestiegen. Alex Crooke, Head of Global Equity Income bei Henderson Global Investors, rechnet für 2016 mit einem weiteren, im Vergleich zu 2015 allerdings etwas schwächeren Anstieg der Ausschüttungen in der Grössenordnung von 4-5%. US-amerikanische Unternehmen bilden dabei nach wie vor den Wachstumsmotor. Sie versprechen somit, auch in Zukunft einer der wenigen Garanten für das Erzielen einer vernünftigen Rendite zu sein. Eines der besten Konzepte ist der S&P High Yield Dividend Aristocrats Index, auf dem der an der SIX kotierte ETF mit dem Ticker USDV basiert.
Eigenheiten des Index
Der Basiswert umfasst Bestandteile des S&P Composite 1500 Index mit der höchsten Dividendenrendite. Dabei wird dem Aspekt der Verlässlichkeit hohes Gewicht eingeräumt. So werden nur Aktien von US-Unternehmen berücksichtigt, deren Dividendenrendite in den letzten 20 aufeinanderfolgenden Jahren gestiegen ist. Die Mindestzahl der im Index quartalsweise gleichgewichteten Titel liegt bei 40. Seit der Auflegung des Index in 1989 verzeichnete der US Aristocrats nur viermal eine negative Jahresrendite (1999, 2002, 2007 und 2008). Seine Performance liegt, langfristig betrachtet, daher deutlich über dem S&P 500 Performanceindex. Weniger Risiko brachte in der jüngsten Vergangenheit meist mehr. Der Spatz in der Hand ist sprichwörtlich besser als die Taube auf dem Dach. Übersetzt in die Finanzwelt bringen «langweilige» Dividendentitel häufig die höheren Erträge als Highflyers. Zudem schont ein breit diversifiziertes Engagement in solchen Werten das Nervenkostüm eines Anlegers. Ein Engagement in USDV verspricht somit nach wie vor ausgezeichnete Ertragschancen, auch wenn kurzfristig wohl etwas kleinere Brötchen gebacken werden.