BMW: Aufbruch in eine neue Ära

• Martin Raab
  

Heute, 14. September 2017, öffnet in Frankfurt die weltgrösse Automesse IAA. Damit soll der Dieselskandal, der in der Branche immer weitere Kreise zieht, in den Hintergrund rücken. Im Zentrum steht der Wechsel vom Verbrennungsmotor hin zu alternativen Antrieben. Und selbstverständlich auch, das verlorene Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.

E-Offensive

Einer, der sich bis dato glimpflich aus der Diesel-Affäre ziehen konnte, ist BMW. Die Münchner scheinen nicht nur eine «weisse Weste» zu haben, der Auto-Konzern gibt sich auch besonders zukunftsorientiert und schaltet in der Elektromobilität einen Gang hoch. Kurz vor dem Start der IAA meldete sich BMW-Chef Harald Krüger kämpferisch zu Wort: «Bis 2025 werden wir 25 elektrifizierte Modelle anbieten, zwölf davon werden vollelektrisch sein.» Aktuell verfügt BMW über neun Modelle mit Stromanschluss.

Komplett ohne Verbrennungsmotor kommt der 2013 auf den Markt gebrachte Kleinwagen i3 aus. «Die Elektroautos der Marke BMW i, die noch ein Nischendasein fristen, dürften dem Konzern nicht zuletzt angesichts möglicher Elektroauto-Quoten in China sowie mit Blick auf den Diesel-Skandal in den nächsten Jahren noch viel Freude bereiten», glaubt Auto-Analyst Frank Schwope von der Nord LB. Der Experte geht davon aus, dass die Münchner im laufenden Jahr erstmals mehr als 100’000 Elektroautos verkaufen werden.

Nachhaltige Kehrtwende in Sicht

Auch bei den klassischen Fahrzeugen läuft es bei BMW rund. Im ersten Halbjahr zogen die Auslieferungen um 5% an, der Umsatz gar um 7.4%. Auch auf der Ergebnisseite ging es voran, das Ebit der Automobil-Sparte kletterte um 4.3% empor. Insgesamt stehen die Chancen gut, dass BMW im laufenden Jahr erneut neue Rekordwerte bei Absatz, Umsatz und Ergebnis erzielen wird. Trotz dieser guten Aussichten fährt die BMW-Aktie an der Börse dem Gesamtmarkt deutlich hinterher. Während der DAX seit Jahresbeginn um 9% zulegte, gab der Auto-Titel um knapp 6% nach. Damit schnitten die Weiss-blauen sogar schlechter ab als «Diesel-Oberschummler» VW.

Die Hiobsbotschaften aus der Branche dürften also allmählich mehr als genug in der BMW-Aktie eingepreist sein. Zuletzt schaffte der Titel eine Kehrtwende. Von EUR 78 beschleunigte der Kurs innerhalb weniger Tage auf über 84 Euro. Damit gelang dem deutschen Blue Chip sogar die exponentiell gleitenden 100- und 200-Tage-Durchschnitte zu überwinden. Ein positives charttechnisches Zeichen, das auf weitere Zugewinne hoffen lässt.

Trading- und Anlagelösungen

Bei einem nachhaltigen Aufschwung in Richtung Jahreshoch bei EUR 91.76 könnte der Call Warrant WBMAYV seine volle Stärke ausspielen. Aktuell verfügt das Derivat über einen Multiplikator von etwas mehr als 10. Ab einem Kurs von EUR 88 befindet sich das Papier im Geld. Das Laufzeitende wird am 16. März 2018 erreicht.

Eine Spur langsamer unterwegs ist der Barrier Reverse Convertible RBMAMV von der Bank Vontobel. Das Produkt bietet bereits bei einer Seitwärtsfahrt eine Rendite von 6.3% p.a. bis Juni 2018. Auf der Unterseite lässt die Barriere bei EUR 64.64 der BMW-Aktie mehr als 23% Raum.