BMW: Neue Einstiegschance
-
Christian Ingerl
Die Aktie des deutschen Premiumherstellers hat zuletzt korrigiert. Mit starken Absatzzahlen im Rücken könnte nun die nächste Welle nach oben anstehen.
Seit wir im Juli 2020 an dieser Stelle auf die Unterbewertung der BMW-Aktie im Vergleich zur Konkurrenz hingewiesen haben, ist viel passiert. Der Kurs legte in der Spitze um mehr als ein Viertel zu. In den vergangenen Wochen ist der Auto-Titel aber nun in eine Seitwärtsfahrt übergegangen. Vom Zwischenhoch bei EUR 77.31 ging es bis unter die 70er-Marke zurück.
Besser als befürchtet
Die jüngsten Absatzzahlen machen Hoffung, dass sich dieser Trend schnell wieder umkehrt. Der deutsche Konzern verkaufte im vergangenen Jahr insgesamt 2.3 Mio. Autos. Das sind zwar coronabedingt 8.4% weniger als im Vorjahr, allerdings deutlich mehr als erwartet. Befürchtet wurde ein Rückgang um rund ein Zehntel. Im Schlussviertel gelang BMW sogar ein Absatzplus von 3.2%. «In der Pandemie geht Premium besser als Masse», erklärt Nord LB-Analyst Frank Schwope und führt weiter aus: «Der Absatzrückgang fiel recht moderat aus.» Zum Vergleich: Bei Erzrivale Daimler lag das Minus im Pkw-Bereich bei 10.3%, Massenhersteller Renault musste gar einen Einbruch von 21.3% verkraften.
Gefragte E-Modelle
Wachstumstreiber war das Reich der Mitte, knapp jedes dritte Fahrzeug wurde in China verkauft. Immer mehr Beifall ernten auch die E-Modelle der Münchner. Mit 192’646 Fahrzeugen setzte BMW 2020 knapp ein Drittel mehr Elektroautos und Plug-In-Hybride ab als im Jahr zuvor. Eine besonders hohe Dynamik zeigte sich im vierten Quartal mit einem Zuwachs um 55%. Damit die Bayern beim Rennen um das Auto der Zukunft nicht den Anschluss verliert, investieren sie kräftig in neue Modelle. Derzeit befinden 13 Elektro-Varianten im Angebot, bis 2023 sollen es 25 werden. Noch in diesem Jahr ist der Produktionsstart des BMW iX sowie des BMW i4 geplant.
Noch hat BMW zwar keine Ergebnisgrössen für 2020 veröffentlicht, allerdings sind hierbei keine negativen Überraschungen zu erwarten. «Die Münchener könnten in 2020 ein operatives Ergebnis im mittleren einstelligen Milliarden-Bereich erzielt haben», meint Experte Schwope. Am 17. März sind Anleger schlauer, dann wird der Konzern seine Gesamtjahresbilanz offenlegen.
Anleger müssen aber nicht solange warten, bis sie die Zahlen schwarz auf weiss vor sich liegen haben. Der aktuelle Kursrücksetzer könnte einen guten Einstieg bieten. Der DAX-Titel ist zwar erneut an dem Widerstand im Bereich von EUR 77 gescheitert, allerdings muss das nicht das endgültige Ende bedeuten. Spätestens bei der 200-Tage-Linie, die aktuell bei EUR 66.50 verläuft, sollte die Aktie wieder nach oben drehen. Mit den guten Nachrichten im Rücken könnte BMW also die hartnäckige Barriere bei EUR 77 schon bald wieder in Angriff nehmen.
Anlagelösungen
Das Long Faktor-Zertifikat CBR6ZA der Société Générale wäre ein passendes Produkt, um gehebelt auf eine kurzfristige Wende zu setzen. Das Produkt verfügt über einen konstanten Hebel von 6 und besitzt eine Endloslaufzeit. Wer das Risiko geringer halten möchte, der wirft einen Blick auf den Barrier Reverse Convertible RBMAAV von der Bank Vontobel. Das Produkt stellt eine sehenswerte Seitwärtsrendite von 7.4% p.a. in Aussicht. Die Barriere befindet sich bei EUR 48.92 und damit 29% vom aktuellen Niveau entfernt. Die Laufzeit endet exakt an Weihnachten am 24. Dezember 2021.