Caterpillar: Höhenflug mit schwerem Gerät

• Martin Raab
  

Noch ist die Berichtssaison in den USA in vollem Gange. Doch lässt sich schon jetzt sagen, dass die Wall Street am Dienstag ein Highlight der laufenden Zahlenflut erlebt hat. Caterpillar präsentierte eine bärenstarke Quartalsbilanz. «Caterpillar bulldozes expectations», schrieb die Nachrichtenagentur Reuters. In der Tat hat das Unternehmen aus Illinois den Konsens regelrecht platt gemacht. Im zweiten Quartal steigerte der weltgrösste Baumaschinenhersteller den Umsatz um nahezu ein Zehntel auf USD 11.3 Mrd. Analysten hatten im Schnitt mit weniger als USD 11 Mrd. gerechnet. Je Aktie verdiente Caterpillar mit USD 1.49 satte 36.6% mehr als in der Vorjahresperiode. Hier hatten die Experten lediglich USD 1.26 auf dem Zettel.

CEO Jim Umpleby bezeichnet den chinesischen Bausektor sowie die Schiefergasförderung in den USA als Höhepunkte des abgelaufenen Quartals. Zudem hätte sich das Geschäft im Bergbau- und Energiesektor von den jüngsten Tiefständen erholt. «In den meisten Regionen sehen wir eine verbesserte Baunachfrage», ergänzt der Top-Manager. Diese Gemengelage führte dazu, dass Caterpillar im zweiten Quartal in allen drei Sparten den Umsatz steigern konnte. Das grösste Wachstum verzeichnete der Konzern in der Rohstoffindustrie – hier lagen die Erlöse um 21% über dem Vorjahreswert. Offenbar rechnet Umpleby nicht damit, dass die Nachfrage nach Baggern, Muldenkippern und Lokomotiven rasch wieder abflaut. Vielmehr schraubte er die Prognose für das Gesamtjahr nach oben. Konkret stellt Caterpillar für 2017 Umsätze von USD 42 Mrd. bis USD 44 Mrd. in Aussicht. Bisher bewegte sich die angepeilte Spanne von USD 38 Mrd. bis USD 41 Mrd. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll mehr als USD 5.00 erreichen. Damit legt Umpleby die Latte bei dieser Kennzahl um USD 1.25 höher an.

Die Wall Street reagierte begeistert: Am Mittwoch schnellte die CAT-Aktie um bis zu 6.2% nach oben. Mit USD 114.80 markierte der Dow Jones-Titel ein neues Allzeithoch. Nachdem der Large Cap seine kurzfristige Konsolidierung nach oben aufgelöst hat, könnte die nächste Rallyephase ins Haus stehen. Aus fundamentaler Sicht spricht dafür vor allem die Situation in China. In einer Telefonkonferenz erklärte Caterpillar-CFO Bradley Halverson, dass die Umsätze im Reich der Mitte die Erwartungen des Unternehmens übertroffen haben. Er rechnet auch im weiteren Jahresverlauf mit einer starken Nachfrage aus dem wichtigsten Emerging Market. Insofern sollte Caterpillar gut gerüstet sein, falls die Geschäfte in den USA nachlassen sollten.

Anlagekonklusion

Eine Trading-Position in dem Traditionskonzern lässt sich mit dem Call-Warrant UACATU einrichten. UBS hat den Strike auf die runde Marke von USD 100 fixiert. Damit notiert der Schein nach den jüngsten Avancen des Basiswertes ein gutes Stück im Geld. Sollte Caterpillar im Rallyemodus bleiben, würde der Warrant mit einem Hebel von aktuell 5.5 daran partizipieren. Deutlich defensiver ist der Barrier Reverse Convertible FAQFJB strukturiert. Hier gilt es für Caterpillar, bis 4. Mai 2018 nicht auf oder unter die Barriere bei tiefen USD 72.0578 zu fallen. Geht dieses Kalkül auf, wirft das von Julius Bär Anfang Mai emittierte USD-Produkt die Maximalrendite von 4.12% p.a. ab.