Coca-Cola: Eine «brausige» Gewinnchance

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  Christian Ingerl
  Redaktor

Die erste und letzte Stufe der Maslowschen Bedürfnispyramide scheinen immer mehr miteinander zu verschmelzen. Der Megatrend Individualität macht nämlich auch vor Grundbedürfnissen wie dem Trinken keinen Halt. Die Freiheit zur Wahl was, wann, wie und wo getrunken wird, wissen findige Unternehmenslenker zu nutzen. Pionier auf diesem Gebiet ist Coca-Cola. Bereits seit 137 Jahren bietet der US-Konzern das gleichnamige kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränk an und hat damit im wahrsten Sinne des Wortes die Welt erobert.

Wachstumsstarke Trends

Inzwischen sind immer mehr Märkte rund um hippe Getränke eröffnet worden, man denke nur an Red Bull oder Monster. Zwar hüpfte auch Coca-Cola auf dem Hype um die Energy Drinks auf, allerdings war das nur ein kurzer Ausflug. Der 2019 auf den Markt gebrachte Konkurrenzdrink verschwand zwei Jahre später wieder aus den Regalen. Dennoch profitiert das Unternehmen an dem schnell wachsenden Markt über eine Milliarden-Beteiligung an Monster.

Der von Warren Buffet seit Jahrzehnten favorisierte US-Traditionskonzern setzt zudem auch verstärkt auf Wasser. «Smartwater» nennt sich ein Lifestylewasser des Unternehmens, das auf dampfdestilliertem und mit Mineralsalzen versetztem Wasser basiert. Der Trend zu diesem klassischen Durstlöscher ist gross. Wasser in Flaschen ist laut der International Bottled Water Association (IBWA) nach wie vor der profitabelste Bereich des Getränkekonsummarktes. Laut Morder Intellignece wächst der globale Markt zwischen 2022 und 2027 voraussichtlich im Durchschnitt um 6.2% jährlich.

Starke Bilanz…

Im Gesamtkonzern zeigt sich bei Coco-Cola derzeit ein noch deutlich schnelleres Wachstum. Im zweiten Quartal legten die Erlöse organisch um 11% auf USD 12 Mrd. zu, der Gewinn je Aktie kletterte ebenfalls um 11% auf USD 0.78 empor. «Wir sehen ein starkes Engagement der Verbraucher bei unseren Hauptmarken, zu denen Sprite, Fanta und Thums Up gehören», sagte CEO James Quincey bei der Zahlenvorlage. Und das, obwohl die Kunden tiefer in die Tasche greifen müssen. Die durchschnittlichen Verkaufspreise von Coca-Cola stiegen im zweiten Quartal um 10%. «Verbraucher haben gezeigt, dass sie nicht bereit sind, auf Cola- oder Getränkemarken von Eigenmarken zu verzichten, und haben die jüngsten Preiserhöhungen weitgehend akzeptiert», analysiert Experte Garrett Nelson von CFRA Research.

…führt zu höheren Zielen

Das gute Abscheiden stimmt den Konzern für den Rest des Jahres zuversichtlicher. Der Vorstand erwartet in 2023 ein organisches Umsatzwachstum von 8% bis 9% statt um 7% bis 8%. Auch beim Gewinn je Aktie legt das Management einen Prozentpunkt auf 5% bis 6% drauf. Damit folgt Coca-Cola seinem Erzrivalen PepsiCo, der ebenfalls zum Halbjahr seine Jahresprognose anhob.

An der Börse reichte der Zwischenbericht nicht aus, um die Aktie aus dem monatelangen Seitwärtstrend ausbrechen zu lassen. Seit November 2022 schwankt der Titel zwischen USD 59 und 65 auf und ab. Geht es nach dem Analystenkonsens sollte der Bluechip aber schon bald über die obere Begrenzung ausbrechen. Das durchschnittliche 12-Monatskursziel beläuft sich auf USD 70, das entspricht einem Potenzial von knapp 16%. Das ist deutlich mehr als im Vergleich zu PepsiCo. Coca-Cola ist aber auch aus Bewertungssicht etwas günstiger als der Erzrivale.

Anlagelösungen

Die Coca-Cola-Aktie hat zuletzt wieder auf der USD 60er-Marke aufgesetzt. Auf diesem Niveau wurde bei dem Bluechip in diesem Jahr bereits mehrmals eine Wende nach oben eingeläutet. Die nächsten Ziele liegen bei USD 63 und USD 65 ehe der Ausbruch über die obere Begrenzung des beschriebenen Seitwärtskanal erfolgen kann. Mutige Anleger können dieses Szenario mit dem Call-Warrant KOJYJB von Julius Bär spielen. Der Hebel beträgt 10.9, der Strike liegt mit USD 67 noch aus dem Geld. Eine ebenfalls hohe Multiplikator-Wirkung hat der Mini Future MKOAJV mit 6.7. Der Knock-out befindet sich bei dem Open-End-Papier bei USD 53.11 und damit rund 11% vom aktuellen Niveau entfernt.

Eine attraktive Rendite stellt für konservativere Anleger der Barrier Reverse Convertible FAKIJB in Aussicht. Das Produkt mit einer Laufzeit bis Mai 2024 wirft einen Ertrag von 11.1% p.a. sicher ab, sollte die Coca-Cola-Aktie die Barriere bei USD 50.98 nicht touchieren. Der Risikopuffer beträgt damit 15.7%.