Daimler: Mit 1’000 PS an die Spitze

• Martin Raab
  

Vom 1. bis zum 16. Oktober öffnet der Autosalon in Paris seine Türen. Dabei sind jede Art von Fahrzeugkategorien: Vom Elektro-Kleinwagen über die Limousine bis hin zum Sportler. Eine besondere Überraschung hatte Daimler zum Start parat. Der Konzern gab bekannt, dass die Rennwagensparte Mercedes-AMG an einem neuen hochmotorisierten Fahrzeug mit mehr als 1000 PS arbeitet. In rund zweieinhalb Jahren soll der Carbon-Flitzer auf den Markt kommen.

Kopf an Kopf-Rennen

Das passt in die Marschrichtung von Chef Dieter Zetsche, der mit Daimler zuletzt auf die Überholspur gewechselt ist. Der Manager hat sich zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2020 die Krone unter den Premiumherstellern zu erobern. Einen Vorgeschmack gab es bereits zum Jahresauftakt. So gelang es Mercedes Benz Cars, der Autosparte des Konzerns, im ersten Quartal den ärgsten Widersacher BMW bei den Verkaufszahlen hinter sich zu lassen. Auch in Sachen Profitabilität zog die Marke mit dem Stern mit einer Rendite von 9,5 Prozent an BMW mit 9,2 Prozent vorbei. Allerdings schlugen die Münchner zum Halbjahr zurück und setzten sich wieder an die Ertragsspitze.

An der Börse zeigt sich wiederum ein gegenteiliges Bild. Hier liegt Daimler knapp vor seinem Rivalen. Allerdings gilt es zu beachten, dass beide Valoren im laufenden Jahr den Rückwärtsgang eingelegt haben. Charttechnisch befindet sich die Daimler-Aktie aber gerade in einer interessanten Phase. Der Kurs verläuft inmitten der 200- und 100-Tage-Linie. Die beiden gleitendenden Durchschnitte laufen immer enger zusammen. Aktuell bewegt der DAX-Titel dicht an der oberen 200-Tage-Linie und würde bei einem Durchbruch ein Kaufsignal generieren. Positiv: Der bereits steigende 100-Tage-Durchschnitt sichert die Aktie nach unten ab.

Günstig bewertet

Das starke Momentum im operativen Geschäft, im August verkaufte Daimler satte 11,8 Prozent mehr Fahrzeuge, könnte der Aktie allmählich zu einem nachhaltigen Richtungswechsel verhelfen. Zumal auch die Bewertung nicht teuer erscheint. Aktuell ist der DAX-Titel mit einem 2017er-KGV von sieben bewertet. Zwar weist BMW bei dieser Kennziffer einen vergleichbaren Wert auf, allerdings rechnet der Analystenkonsens bei den Bayern mit sinkenden Gewinnen im kommenden Jahr. Bei Daimler wird dagegen ein Plus von fünf Prozent erwartet. Auch die Dividendenrendite liegt bei den Stuttgartern mit 5,5 Prozent knapp einen Prozentpunkt höher.

Schneller als der Basiswert

Mit ordentlich «PS unter der Haube» können mutige Anleger mit dem Mini Future long MDAAVV der Bank Vontobel auf einen Durchbruch der Daimler-Aktie nach oben wetten. Das Derivat verfügt über einen Hebel von 7,2. Der Knock-out befindet sich bei 54,61 Euro und damit rund zwölf Prozent vom aktuellen Kursniveau entfernt. Solange sollten Anleger allerdings nicht zuschauen, sollte sich der deutsche Blue Chip widererwartend in die entgegengesetzte Richtung aufmachen. Ein Abtauchen unter die 60-Euro-Marke wäre ein Verkaufsgrund.