Deere – Steigender OBV als Vorbote neuer Allzeithoch?

• Dieter Haas
  

Das US-Unternehmen Deere hat sich im Lauf seiner knapp 175-jährigen Geschichte zu einem Anbieter entwickelt, der vom Ackerbau über die Gartenarbeit bis hin zum Forstwesen mit seinem Produktportfolio die gesamte Bandbreite der in der Landwirtschaft benötigten Ausrüstungsgegenstände abdeckt. Neben John Deere, der Hauptmarke des Unternehmens werden u.a. Mähdrescher, Feldhäcksler, Ballenpressen, Baumwoll- und Zuckerrohrernter sowie spezielle Maschinen und Geräte zum Schutz der Pflanzen, zur Bodenbearbeitung und zur Saat produziert. Das Unternehmen ist global tätig, allerdings liegt das Umsatzschwergewicht ganz klar in den USA (2018: 73%) und Kanada (2018: 11%). 

In diesem Jahrtausend erzielte Deere mit Ausnahme des Jahres 2001 immer eine positive Betriebsgewinnmarke, die fast immer deutlich zweistellig ausfiel (2018: 24,1%). In den kommenden Monaten könnte die jüngst festgestellten ersten Erholungstendenzen der für die Gesellschaft wichtigen Agrargüter Mais, Weizen, Sojabohnen und Baumwolle endlich den Boden bereiten für neue ALllzeithoch, zumal die wichtige Stocks-to-Use-Ratio von Mais, Sojabohnen und Weizen nach ihrem Anstieg bis 2018/2019 seit einigen Monaten eine leicht sinkende Tendenz aufweist. 

Positiv wäre mit Sicherheit auch eine Beilegung des Handelskonfliktes mit China. Diesbezüglich sollten Anlager aber keine allzu grossen Erwartungen haben. 

Nach einem dynamischen Kursanstieg bis Ende Januar 2018 steckt die Aktie seither in einer Seitwärtsbewegung. Seit Mai 2019 lässt sich eine latente Aufwärtstendenz beobachten. Es fehlt allerdings bislang der entscheidende Ausbruch über das bisherige Allzeithoch. Die Chancen, dass ein solches demnächst eintreten könnte, sind aber intakt.

Anlagekonklusion:

Ein steigender OBV signalisiert in der Regel eine Akkumulation auf der Käuferseite und zieht fast immer auch anziehende Kurse nach sich. Die Theorie besagt dass smartes Geld, welches in ein Wertpapier fliesst, durch einen steigenden OBV angezeigt wird. Die Aktie von Deere ist zudem fundamental gut abgestützt und besitzt somit intakte Chancen für einen Ausbruch aus seiner bald zweijährigen Konsolidierungsphase. Gelingt dies, dann dürfte es in Richtung der Marke von USD 200 gehen. Als Absicherung nach unten sollte im Falle eines Aktienkaufs ein rollender Stop Loss leicht unter dem 200-Tage-Mittel gelegt werden.

Die Aktie wäre eigentlich prädestiniert für BRCs, allerdings gibt es derzeit keine alleine auf Deere emittierte Anlageprodukte. Der titel kommt nur in ein paar wenigen Multi-BRCs zum Einsatz, da deren Mischung aber in allen Fällen branchenfremde Aktien beinhaltet, ist ein Kauf im Sekundärmarkt aus unserer Sicht nicht ratsam. Es bleibt vorderhand somit nur der Weg über die Direktanlage. 

 

Quelle: Swissquote