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Der Olympia-Bonus für Südkorea

12.02.2018 2 Min.
  • Matthew Vaight, Manager

Die koreanischen Aktienmärkte sind attraktiv bewertet, aber der historische «koreanische Rabatt» wird nicht ewig anhalten. Ein Kommentar zu den positiven Aussichten für Südkorea anlässlich der Olympischen Winterspiele.

Wenn sich der Blick der Welt für die 23. Olympischen Winterspiele auf PyeongChang richtet, gibt es für das Gastgeberland eine Chance, seinen wirtschaftlichen Aufstieg zu demonstrieren. Der Fortschritt der südkoreanischen Wirtschaft lässt sich anhand des Vergleichs mit dem wohlhabenden Nachbarn Japan verdeutlichen, mit dem Südkorea die Fussballweltmeisterschaft 2002 gemeinsam ausgerichtet hat. Der IWF schätzt, dass das koreanische Pro-Kopf-Einkommen heute etwa ein Viertel unter dem japanischen liegt. Als Seoul 1988 die Olympischen Sommerspiele ausrichtete, waren es fünfmal weniger.

Trends zur Verbesserung der Corporate Governance
Südkorea war einer der Aktienmärkte mit der besten Performance im Jahr 2017. Trotz starker Zuwächse bleibt die Bewertung des Marktes in etwa gleich. Die Performance wurde hauptsächlich vom Gewinnwachstum getrieben. Korea bleibt attraktiv bewertet und war schon immer einer der billigsten Märkte. Aber dieser historische «koreanische Rabatt» wird sich irgendwann verengen.

Trotz des positiven Umfelds waren die Anleger skeptisch, ihr Kapital aufgrund der schlechten Corporate Governance-Praktiken in Korea einzusetzen. Aber es gibt ermutigende Trends in der Corporate Governance, die eine Neubewertung nach sich ziehen könnten. Die koreanische Regierung hat Reformen verabschiedet, die darauf abzielen, die schlechte Behandlung von Minderheitsaktionären zu stoppen. Diese haben u.a. Unternehmen zur Ausschüttung von Dividenden motiviert und Minderheitsinvestoren befähigt, als Reaktion auf Managementmassnahmen abzustimmen. Diese Bemühungen scheinen zu funktionieren. Es gibt einen deutlichen Aufwärtstrend bei den Dividendenausschüttungen, was darauf hindeutet, dass die Aktionäre einen grossen Anteil an den Cashflows und Gewinnen eines Unternehmens erhalten.

Ausschüttungsquote der Unternehmen nimmt zu
Samsung Electronics steht als Technologie-Riese an der Spitze dieser neuen aktionärsfreundlichen Massnahmen. In den letzten Jahren hat Samsung seine Dividendenausschüttung deutlich erhöht und plant, 50% des freien Cashflow an die Aktionäre auszuschütten. Erfreulicherweise hat Samsung vor kurzem einige der zurückgekauften Aktien annulliert, was vor einigen Jahren wohl nicht der Fall gewesen wäre.

Auch nach diesem Fortschritt bleibt die koreanische Ausschüttungsquote deutlich unter den anderen Märkten. Es gibt genügend Spielraum für weiteres Wachstum. Die Höhe der Dividendenausschüttung ist im Vergleich zu anderen Ländern nach wie vor gering. Sie hat ein erhebliches Steigerungspotenzial.

 

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