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payoff Interviews

«Die UBS rechnet aktuell bei Brent mit einem 12-Monats-Kursziel von USD 80.»

14.01.2015 3 Min.
  • Dieter Haas

Robin Lemann, Leiter Public Distribution Schweiz, UBS, über die verschiedenen CMCI-Zertifikate auf Brent Crude, die gegenwärtige Lage am Rohölmarkt und die mittelfristigen Perspektiven.

Herr Lemann, welche Überlegungen führten dazu, dass die UBS verschiedene CMCI-Zertifikate auf Brent Crude lancierte?

Die grosse Auswahl von verschiedenen Zertifikaten ist hauptsächlich für Institutionelle Anleger aufgesetzt worden, damit diese ihre jeweiligen Markterwartungen möglichst präzise abbilden und entsprechend am Markt partizipieren können. Dieser CMCI Baukasten bietet dem erfahrenen Anleger die Möglichkeit, seine Investition mit den verschiedenen Bullet-Zertifikaten punktgenau auf der Futures-Kurve zu platzieren oder aber über den breiter gefassten ETC, über alle liquiden Fristigkeiten diversifiziert zu investieren.

Was für Varianten stehen derzeit den Anlegern konkret zur Verfügung?

Im Angebot stehen Zertifikate, welche ausschliesslich in den 3-Monats, den 6-Monats und den 1-Jahres Bullet investieren (TCO3M, TCO6M, TCO1Y) sowie ein Zertifikat, das über alle liquiden Fristigkeiten diversifiziert ist (TCOCI). So werden beispielsweise die Futures-Kontrakte im TCO6M so gerollt, dass sich die durchschnittliche Laufzeit der Futures-Kontrakte innerhalb des ETCs auf 6 Monate beläuft. Dies gibt dem versierten Anleger die Möglichkeit seine Investition entsprechend der Marktsituation und der jeweilige Markterwartung besser anpassen zu können.

Wann sollte ein Anleger welches Zertifikat kaufen?

Wer ein über die Fristigkeit diversifiziertes Investment anstrebt, dem bietet sich der breit gefasste TCOCI für ein Rohöl Investment an. Für versierte Anleger, die eine klare Meinung zur Entwicklung der Futures-Kurve und den Terminkontrakten haben, kann sich ein Investment in die jeweiligen Bullet-Zertifikate anbieten. Welches Zertifikat ein Anleger kaufen soll ist von der Marktlage, der individuellen Markterwartung und insbesondere von der erwarteten Entwicklung der Future-Kurve abhängig. Die Effekte allfälliger Rollrenditen können durch Ausweichen auf andere Maturitäten verändert werden.

Wie beurteilt die UBS die gegenwärtige Lage ….

Nach Ansicht von UBS CIO WM Research bleiben die Ölpreise speziell in der ersten Jahreshälfte weiterhin unter Druck. Der Ölmarkt könnte im ersten Halbjahr 2015 etwa mit 1 bis 1,5 MFpT (Million Fass pro Tag) überversorgt sein. Die Reduktion dieser Überversorgung benötigt Zeit, da Rohöl-Angebot und -Nachfrage kurzfristig äusserst starr sind. UBS CIO WM Research rät im Moment nach wie vor von einem direkten Engagement in Rohöl ab. Aus Sicht der Spezialisten dürften die aktuell niedrigen Preise mehr Ölunternehmen dazu veranlassen, in den nächsten Monaten geringere Investitionsausgaben anzukündigen. Die Produktionskurve von Schieferöl fällt in den USA stark ab.

… und die mittelfristigen Perspektiven im Erdölmarkt?

Ein möglicher Rückgang der Anzahl Bohranlagen in den USA in den nächsten drei bis sechs Monaten dürfte ab dem zweiten Halbjahr 2015 zu einer Verlangsamung des Wachstums der US-Ölproduktion führen. Das Wachstum der US-Ölproduktion müsste von fast 1,6 MFpT im Jahr 2014 auf 0,5 MFpT im Jahr 2015 sinken. Ein geringes Wachstum des US-Angebots und ein Anstieg des Nachfragewachstums von etwa 1 MFpT im Jahr 2014 auf 1,3 MFpT im Jahr 2015 dürften Ende 2015 zu einem ausgeglichenen Markt und einer Erholung der Preise führen.

Mit welchen Kursen in zwölf Monaten rechnet die UBS für Brent in ihrem Hauptszenario?

Das Zwölfmonat-Preisziel steht aktuell bei 80 US-Dollar pro Fass für Bent. (Stand: 7. Januar 2015)

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