Dynamische Zunahme von Entwicklungen

• Didier Rabattu, Head of Equities
  

Drei Ereignisse dürften kurzfristig aller Voraussicht nach eine wichtige Rolle spielen: Die Gewinnsaison für das zweite Quartal, die gut beginnt; die Einigung über den europäischen Hilfsfonds, der das Vertrauen in europäische Aktien und insbesondere in kleinere Unternehmen stärken dürfte – sowie die Zustimmung zu zusätzlichen finanzpolitischen Anreizen in den USA. In diesem Umfeld bleibt es unser Mantra, uns weiterhin auf Qualität wie etwa die Überrenditen der Unternehmen zu konzentrieren – mit einem klaren Blick auf nachhaltige Wachstumstrends, um die Volatilität und die Turbulenzen an den Märkten zu bewältigen.

Das Feedback, das wir vom Management einiger Unternehmen hinsichtlich der Perspektiven für eine Post-Corona-Welt erhalten haben, gibt uns Anlass zur Annahme, dass wir mit einer Beschleunigung der Trends rechnen können, die bereits weitgehend vorhanden waren. Die Verbraucherdaten zeigen, dass Gesundheit und Wellness aufgrund der Auswirkungen der Pandemie immer mehr an Bedeutung gewinnen. Darüber hinaus verändert der erhöhte lokale Konsum einige Verbrauchsgewohnheiten – beispielsweise, indem Menschen gezwungen sind, vor Ort nach touristischen Möglichkeiten zu suchen. Noch wichtiger ist, dass Verbraucher die Möglichkeiten der Digitalisierung mit grossem Interesse angenommen haben: von der Unterhaltung über soziale Netzwerke bis hin zum E-Konsum. Dieser Digitalisierungstrend ist auch in der Unternehmenswelt weit verbreitet. Einige psychologische Barrieren sind in Bezug auf das Arbeiten von zu Hause aus aufgehoben worden. Zudem beginnen sich Gespräche über die Relokalisierung einiger Segmente der Versorgungsketten und die Umstellung auf «Just-in-Case» statt «Just-in-Time» abzuzeichnen. Diese Dynamik sollte zu einem Umdenken in Bezug auf den physischen Raum führen – vom Firmenhauptsitz bis zu den Ladenlokalen.

Auf Seiten der Regierung wurde das Gesundheitswesen in die Prioritätenliste aufgenommen. Dies geht aus Vorschlägen zur Erhöhung der Ausgaben für gesundheitsbezogene Infrastruktur und Ressourcen hervor. Darüber hinaus konzentrieren sich Regierungen und Zentralbanken wieder darauf, die gesamte Wirtschaft mit begrenzten Kollateralschäden und Konkursen in Gang zu bringen. Die Sparzwänge sind seitens der monetären, fiskalpolitischen und regulatorischen Akteure gelockert worden, die dem Bankensystem mehr Handlungsspielraum einräumten. Die Erholung dürfte in den einzelnen Sektoren unterschiedlich verlaufen, da der Einzelhandel oder der internationale Tourismus weiterhin unter Druck stehen.