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payoff Trading Desk

EMS Chemie – Stark gegen den Trend

19.07.2019 3 Min.
  • Christian Ingerl

Die Spezialchemie-Firma kann sich in einem schwierigen Umfeld behaupten. Börsianer klatschen Beifall und das SMIM-Mitglied nimmt langsam das Allzeithoch ins Visier.

Noch hat die Berichtssaison zum zweiten Quartal gar nicht richtig begonnen, schon hagelt es negative Überraschungen. Gewinnwarnungen gab es beispielsweise jede Menge in der Automobilindustrie, aber auch die Chemiebranche blieb nicht verschont. So senkte Branchenriese BASF kürzlich seinen Ausblick für das Gesamtjahr. Der Konzern rechnet nun mit einem deutlichen Rückgang des bereinigten Betriebsgewinns von bis zu 30 Prozent, bisher war von einem leichten Anstieg von einem bis zehn Prozent die Rede.

Die BASF-Prognose passt zu den allgemeinen Sektoraussichten. Erst Anfang Juli schraubte der Branchenverband VCI seine Erwartungen für 2019 nach unten und geht aktuell von einem Umsatzminus von drei Prozent und einem Rückgang der Produktion von vier Prozent aus. «Insgesamt fällt der Blick in die Zukunft zurzeit wenig optimistisch aus», kommentiere VCI-Präsident Hans Van Bylen den Schritt.

Neue Produkte bringen Schwung

Den Abschwung trifft aber nicht jedes Unternehmen gleich stark. EMS Chemie kann sich bis dato der Konjunkturabkühlung entziehen. Und das, obwohl die kriselnde Automobilindustrie den grössten Abnehmer für die Polymere aus dem Hause EMS darstellen. Das währungsbereinigte Umsatzminus von 1.4% im ersten Semester kann sich angesichts der Marktbedingungen also durchaus sehen lassen. Noch besser lief es auf der Ergebnisseite. Der operative Gewinn legte um 1.1% auf eine neue Bestmarke von CHF 316 Mio. zu, die Marge verbesserte sich dabei um 1.2 Prozentpunkte auf 27.3%.

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr: EMS hat sich zuletzt breiter aufgestellt, um die Abhängigkeit von der PKW-Branche zu reduzieren. Die Kunststoffe werden unter anderem auch in Skischuhen, Elektrowerkzeugen sowie Banknoten eingesetzt. «Den konjunkturell bedingten Volumenrückgang haben wir mit unseren Neugeschäften ausgeglichen», erklärt Firmenchefin Magdalena Martullo. Auch wenn sich die Vorstandsvorsitzende aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten keine Umsatzprognose für das Gesamtjahr zutraut, der Betriebsgewinn soll 2019 mindestens auf der Höhe des Vorjahres bleiben.

An der Börse zeigte man sich äusserst zufrieden mit dem abgelieferten Zahlenwerk sowie dem Ausblick. Der Mid Cap schoss nach oben und überwand dabei wieder die 100-Tage-Duchschnittslinie. Im Bereich von CHF 630/650 wartet nun eine harte horizontale Barriere. Erst wenn diese überwunden wird, ist die Aussicht auf dem Gipfel frei. Das bisherige Allzeithoch markierte der SMIM-Titel im Juni 2017 bei CHF 712.50.

Anlagelösungen

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