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ETPs: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

18.09.2014 3 Min.
  • Dieter Haas

Exchange Traded Products eint ihre Börsenkotierung. Mittlerweile gibt es unzählige Varianten mit sehr ähnlichen Kurzbezeichnungen, die alle mit «ET» beginnen. Die inhaltlichen Differenzen verbergen sich aber im dritten Buchstabenkürzel. Worauf Anleger und Berater achten sollten.

Eigenheiten und Entwicklung der ETFs

ETFs entsprechen den UCITS-Richtlinien und bilden normalerweise die Wertentwicklung eines Aktienindex oder eines Index für festverzinsliche Wertpapieren ab. Sie verbriefen einen anteiligen Besitz an einem Sondervermögen, das getrennt vom Vermögen des ausgebenden Finanzinstitutes geführt wird. Um ihr Investmentziel zu erreichen, können ETF-Anbieter den Index entweder physisch abbilden oder dies mit Hilfe einer synthetischen Replikation erzielen. Sie sind wesentlich kostengünstiger als die aktiv verwalteten Anlagefonds. Für einen ETF bezahlen Anleger in der Regel deutlich weniger als 1% p.a. Verwaltungsgebühren. Aktive Fonds verrechnen dagegen durchschnittlich bis zu 2% pro Jahr. Ferner ist ein ETF börsentäglich handelbar und deckt unzählige Anlagethemen ab. Diese Faktoren sowie die im Quervergleich mit aktiven Anlagefonds kompetitive Performance haben wesentlich Anteil am Siegeszug der passiven Indexfonds. 2013 erreichte das mit ETF verwaltete Vermögen USD 2.25 Billionen Dollar (+28% im Vergleich zu 2012). Ende 2014 könnte bereits die Marke von USD 3 Billionen in Griffweite rücken.

ETPs in Zertifikateform

Jüngeren Datums sind die in Zertifikatsform verpackten Kreationen der Exchange Traded Commodities (ETC), Exchange Traded Notes (ETN) und auch der Exchange Traded Tracker (ETT). Sie alle gehören im engeren Sinne zum Oberbegriff der börsengehandelten Finanzprodukte, auch als Exchange Traded Products (ETP) bezeichnet. ETCs bilden die Wertentwicklung von Rohstoffindizes bzw. Rohstoffen ab. Diese Abbildung kann durch physische Replikation (z.B. Lagerung von Goldbarren) geschehen oder durch Abbildung von Rohstoff-Futures. Bei ETCs dienen Wertpapiere, Edelmetalle oder Barguthaben als Sicherheiten. Sie müssen mindestens den ausstehenden Betrag decken und von einer vom Emittenten unabhängigen Drittpartei verwahrt werden. Sie unterscheiden sich von den pfandgesicherten Zertifikaten (COSI®) durch keine Laufzeitbegrenzung, durch ein Multi Market Making und teilweise auch durch die festgelegte Auszahlungsstruktur.

Bunte «E»-Familie

Eine in Europa wenig gebräuchliche Form der Verbriefung sind ETNs. Diese Wertschriften sind de facto unbesicherte Schuldverschreibungen des Emittenten und damit mit Strukturierten Produkten gleichzusetzen. ETNs sind vor allem in den USA verbreitet. Der von der UBS geprägte Begriff des ETT hat in der Regel einen die Netto-Dividenden der Indexmitglieder anrechnenden Aktienindex als Basiswert. ETTs sind keine Anlagefonds, sondern schlicht Strukturierte Produkte bzw. Tracker-Zertifikate, die auf eine effiziente Indexabbildung setzen. Last but not least tauchen sporadisch die Bezeichnungen ETI und ETV auf. Hierunter verstecken sich die Sammelbegriffe Exchange Traded Instruments und Exchange Traded Vehicles. Mehr «E»-Buchstabencodes gibt es in der Welt der börsengehandelten Produkte bis dato (noch) nicht.

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