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payoff Trading Desk

EUR/CHF: Euro auf dem absteigenden Ast

30.12.2016 4 Min.
  • Martin Raab

Der Euro befindet sich derzeit in der Bredouille und der Schweizer Franken gewinnt als «Sicherer Hafen» wieder mehr an Bedeutung. Mit den passenden Mini Futures lassen sich kurzfristige Währungstrends gehebelt spielen, ein Inline-Optionsschein gewinnt dagegen im Seitwärtsgang.

Auf ihrer letzten Notenbank-Sitzung im Jahr 2016 hatte die SNB alles beim Alten gelassen. Die Währungshüter sehen den Franken weiterhin überbewertet und setzen daher ihren geldpolitischen Kurs aus Negativzinsen und Devisenmarktinterventionen fort. Das Zielband für den Referenzzins Dreimonats-Libor blieb somit bei -1.25% bis -0.25% und Banken müssen für ihre Sichtguthaben bei der SNB weiterhin eine Gebühr von 0.75% berappen.

Kampf um die 1.07er-Marke

Das Währungspaar EUR/CHF liess sich davon aber nicht beunruhigen und kurz vor Silvester notierte das FX-Duo knapp oberhalb von CHF 1.07 und damit auf dem Niveau der Jahrestiefststände. Vor allem in den letzten drei Monaten 2016 wertete der Franken gegenüber der Gemeinschaftswährung auf. In diesen Zeitraum verteuerte sich die heimische Devise um rund 2%. Sorgen um den Euro gibt es derzeit mehr als genug. Neben den Wahlen in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden kocht auch die Schuldenkrise in Griechenland immer wieder auf.

Die entgegengesetzte Richtung schlug dagegen USD/CHF ein. Gegenüber dem Dollar wertete der Franken im selben Zeitraum knapp 6% ab. Der Grund: Während in den USA der Leitzinserhöhungszyklus voll im Gange ist, ist die SNB – wie eingangs skizziert – davon noch weit entfernt. «Für 2017 kann eine Erhöhung weitgehend ausgeschlossen werden», sagt IG-Analyst Andreas Ruhlmann. Die neue Situation bei USD/CHF lässt die Notenbank beo ihren Entscheidungen aber nicht unberücksichtigt. «Sie fokussiert sich nicht ausschliesslich auf die Entwicklung des Euro-Franken-Kurses», kommentiert Maxime Botteron von der Credit Suisse die jüngsten Statements der SNB und fügt hinzu: «Die Notenbank bestätigt, dass es die jüngste Aufwertung des Dollars ihr erlauben könnte, einen schwächeren Euro zu tolerieren – im Einklang mit unserer Ansicht.»
In das gleich Horn bläst Experte Ruhlmann: «Die SNB hat kein virtuelles Niveau mehr vor Augen und könnte den Euro-Franken-Kurs auf 1.05 bis 1.03 sinken lassen, solange es eine langsame und allmähliche Bewegung ist.»

Und tatsächlich hat das Team um SNB-Präsident Thomas Jordan Ende Dezember das Unterschreiten der Marke von 1.07 beim EUR/CHF für mehrere Tage toleriert. Zwar erfolgte daraufhin wieder eine kleine Erholung Richtung CHF 1.076, allerdings währte dies nicht lange und der Kurs tauchte wieder ab.

Short in EUR/CHF, long in USD/CHF

Trader können mit dem Mini Future Short EURBBP von BNP Paribas gehebelt auf eine weitere Aufwertung des Franken gegenüber dem Euro wetten. Aufgrund seiner Open-End-Struktur ist das Derivat bestens dafür geeignet, sollte sich die Aufwertung nur gemächlich von statten gehen. Dagegen ist das Währungspaar USD/CHF nach oben ausgebrochen und Momentum-Anleger müssen eine Long-Variante wählen, um von einer Trendfortsetzung zu profitieren. Die Bank Vontobel hält mit dem Mini Future MUSAF das passende Produkt parat.

Vom Korridor profitieren

Mutige Anleger können beim Währungspaar EUR/CHF allerdings auch die übergeordnete Seitwärtsphase spielen. Seit Juni schwankte der Kurs zwischen um CHF 1.10 und CHF 1.06. In diesen Korridor passt bestens der Inline-Optionsschein CE4GRN von der Commerzbank. Dieser ist mit Schwellen bei CHF 1.0550 und 1.1100 CHF ausgestattet. Bleiben diese bis zum Laufzeitende am 15. Februar 2017 unversehrt, ist ein Gewinn von 35% drin. Der Briefkurs des Scheins steht aktuell bei EUR 7.40, im Erfolgsfall werden EUR 10 Euro. Doch Vorsicht: Bei einer Barriere-Verletzung verfällt das Derivat wertlos. Beim Kauf muss auf die deutsche Euwax ausgewichen werden, da das Produkt nicht an der Schweizer Börse kotiert ist.

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