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payoff Trading Desk

EUR/CHF: Im Visier der SNB

22.12.2021 3 Min.
  • Christian Ingerl

Die SNB hält den Franken für deutlich überbewertet und droht mit Interventionen. Wir beleuchten die aktuelle Lage und stellen mögliche Szenarien des EUR/CHF vor.

In der vergangenen Woche ging es heiss her: Alle grossen Notenbanken rund um den Globus haben zum Jahresende noch einmal über ihre Geldpolitik beraten. Dabei kam es zu zwei handfesten Überraschungen: Zum einen erhöhte die Bank of England den Leitsatz, zum anderen stellte das Fed für 2022 bereits drei Zinserhöhungen in Aussicht.

Der Geldhahn bleibt offen

Von steigenden Zinsen kann hierzulande dagegen keine Rede sein. Zwar hat sich auch die Schweizerische Nationalbank vergangenen Donnerstag zum letzten Mal in diesem Jahr getroffen, doch angesichts des jüngsten Franken-Anstiegs auf den höchsten Stand seit mehr als sechs Jahren rütteln die Währungshüter nicht an ihrer bisherigen expansiven Geldpolitik. Damit sei die Sicherung der Preisstabilität ebenso gewährleistet wie auch die Erholung der heimischen Konjunktur nach der Pandemie. «Eine Rücknahme der äusserst expansiven geldpolitischen Ausrichtung wird massgeblich vom Verhalten der EZB abhängen», erklärt Jörg Angele von Bantleon und fügt hinzu: «Mit Zinsanhebungen dürfte die SNB daher voraussichtlich mindestens bis zum Jahr 2023 abwarten und keinesfalls vor der EZB an der Zinsschraube drehen.»

Hohe Bewertung

Der starke Fokus auf die EZB hat einen einfachen Grund: den Schweizer Franken. Die SNB stellte wieder einmal klar, dass der Franken weiterhin hoch bewertet ist. Daher sind die Währungshüter auch weiterhin bereit, bei Bedarf mit Devisenmarktinterventionen eine wirtschaftsschädliche Aufwertung der Landeswährung zu unterbinden.

Zuletzt liess die SNB allerdings eine kräftige Aufwertung der eidgenössischen Valuta zu. Seit März kennt das Devisenpaar EUR/CHF nur noch eine Richtung: Süden. Und nachdem die CHF 1.10er-Marke gefallen ist, beschleunigte sicher dieser Trend sogar noch. «Würden die Devisenmarktinterventionen hochgefahren, wäre die SNB im gegenwärtigen Umfeld einmal mehr die expansivste Notenbank der Welt», merkt Thomas Gitzel von der VP Bank an. Er stellt daher die Frage, ob es nicht an der Zeit ist, den Franken in die Freiheit zu entlassen? Was eine derartige Freiheit zur Folge haben kann, zeigte sich 2015, als die SNB den Mindestkurs zum Euro auflöste. Das Währungspaar stürzte von CHF 1.20 auf unter 1.00 ab.

 

Drei Szenarien, drei Anlagelösungen

Aktuell scheint alles darauf hinauszulaufen, dass der Wechselkurs EUF/CHF die CHF 1.00er Marke testet. «Wir gehen davon aus, dass die ‹rote Linie› für die SNB spätestens bei der Parität des Währungspaars erreicht wird», meint Jörg Angele von Bantleon. Wer auf einen Taucher in diesem Bereich setzen möchte, kann dies mit dem Put-Warrant WEUBHV auf dieses Szenario setzen. Der Cap befindet sich bei CHF 1.08 und somit ist der Schein bereits «im Geld». Wer dagegen glaubt, dass sich der Abwärtstrend des Devisenpaares dem Ende zuneigt, der greift zu dem entsprechenden Call-Pendant WEUB5V. Das Produkt verfügt über einen Hebel von 25 sowie einer Laufzeit bis Mitte Juni 2022.

Der Wechselkurs kann aber nicht nur steigen oder fallen, es könnte auch auf dem aktuellen Niveau verharren. Diese Spekulation lässt sich am besten mit einem Inline-Optionsschein umsetzen. Das Produkt SF6RDY bietet eine Chance von knapp zwei Drittel. Dafür muss sich EUR/CHF in den kommenden Wochen zwischen den Barrieren CHF 1.03 und CHF 1.06 bewegen. Vorsicht: Die Verletzung einer der beiden Schwellen würde den Totoalverlust bedeuten.

 

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