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payoff Trading Desk

Fiat Chrysler: Unter der Haube brodelt es

06.09.2017 3 Min.
  • Martin Raab

Spekulationen um eine mögliche Übernahme sorgen bei der FCA-Aktie derzeit für eine atemberaubende Beschleunigung. Risikobewusste Anleger steigen ohne Airbag ein.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Fiat Chrysler-Chef Sergio Marchionne auf der Suche nach einem neuen Partner ist. Daher wundert es nicht, dass sich bereits seit Längerem Übernahmegerüchte um den italienisch-amerikanischen Konzern ranken. Mitte August kam dann die Spekulation auf, dass der chinesische Autobauer Great Wall Motor ein Kaufangebot für Fiat Chrysler in Betracht ziehe. Der Hersteller von Geländewagen sei insbesondere an der Marke Jeep interessiert. «Unser strategisches Ziel ist es, der weltweit grösste SUV-Hersteller zu werden. Mit dem Kauf der globalen SUV-Marke Jeep würden wir das schneller erreichen», zitierte das Fachmagazin «Automotive News» einen Sprecher von Great Wall.

Trotz Dementi: Spekulationen halten an

Die Gerüchte über ein Interesse aus China haben die FCA-Aktie in die Höhe katapultiert. Der Titel schoss auf ein neues Rekordhoch empor. Kürzlich meldete sich nun Marchionne zu Wort und gab bekannt, keine Offerte erhalten zu haben. Zudem arbeite der Konzern seinen Aussagen zufolge nicht an einem «grossen Deal». Allerdings hält der Chef gleichzeitig an seiner geplanten Bereinigung des Konzernportfolios fest. Anders als vielfach vermutet steht eine Abspaltung der beiden Automarken Alfa Romeo und Maserati aber zunächst nicht an. «Das ist nicht der richtige Zeitpunkt», so Marchionne.

Im Normalfall würde die Fiat-Aktie nach diesem Statement einen Teil seiner zuvor aufgebauten Gewinne wieder verlieren. Denn damit wurden Spekulationen über einen baldigen Machtwechsel bei dem Autokonzern gehörig eingedämmt. Das Gegenteil ist aber der Fall: Der Titel avancierte seit der letzten Aussage von Marchionne vergangenes Wochenende auf dem Formel 1-Rennen in Monza um weitere 4% und markierte bei EUR 13.84 ein neues Allzeithoch. Damit ist klar: Börsianer haben die Hoffnung auf einen möglichen Deal noch längst nicht begraben. Für Zuversicht sorgt unter anderem ein Sprecher von Great Wall Motor, der vor rund zwei Wochen das Interesse des Herstellers an FCA bestätigte.

Steiler Winkel

Nahezu im 90-Grad-Winkel ging es die vergangenen Wochen für die Fiat-Aktie nach oben. Damit wurde die seit Anfang des Jahres herrschende Seitwärtsfahrt aufgelöst. Seit Jahresbeginn summiert sich der Kursgewinn bereits auf mehr als 50%. Einen zusätzlichen Schub verpasste dem Titel zuletzt ein positiver Analystenkommentar. Barclays stufte das Auto-Papier von «equal weight» hoch auf «overweight». Und das aus fundamentalen Gründen: Der Autobauer sei in der Lage seine Profitabilität trotz eines schwierigen US-Marktes zu steigern, lautet ein Statement der Experten.

Tradinglösungen

Wer auf den Bullenzug noch aufspringen möchte, kann mit dem Call Warrant FIABJB der Auto-Aktie ein noch ein höheres Tempo verpassen. Der Schein, der soeben «ins Geld» gekommen ist, ist mit einem Hebel von 6.3 ausgestattet. Die Laufzeit des Derivats endet am 15. Dezember 2017. Für den Fall, dass sich die Spekulationen um Fiat in Luft auflösen sollten und der Kurs nach dem scharfen Anstieg auf Tauchstation geht, ist der Put Warrant FIAOJB das passende Produkt. Der Strike des Optionsscheins liegt bei EUR 12, die Fälligkeit wird am 15. März 2018 erreicht.

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