Fresenius – auf dem Weg zurück

• Dieter Haas
  

Der Konzern musste 2018 im Zuge von zwei Gewinnwarnungen und der Anpassung seines mittelfristigen Ausblicks einen deutlichen Kursrückgang hinnehmen, der bis heute nicht aufgeholt werden konnte. 

Der ursprüngliche Auslöser der ganzen Kursmisere war, dass man 2019, entgegen der eigenen Erwartungen, ein Übergangsjahr mit einem stagnierenden Ergebnis einschieben musste. Diese Phase sollte 2020 abgeschlossen sein und die Unternehmensergebnisse dürften bis 2023 jährlich um um 5 bis 9 % wachsen.

Wenn man die Wachstumstreiber wie zum Beispiel alternde Gesellschaft, zunehmende Zahl von Patienten mit Diabetes und Bluthochdruck, steigende Gesundheitsausgaben in den Emerging Markets und den konsolidierenden Krankenhausmarkt in Deutschland betrachtet, hat das Unternehmen in den nächsten Jahren die besten Voraussetzungen für dieses organische Wachstum. Kurzfristig sollte Fresenius davon profitieren, dass man frühzeitig seine Hausaufgaben gemacht hat. So hat man auf die ab 2020 gesetzlich vorgegebenen Personaluntergrenzen in Kliniken bereits im Vorjahr reagiert und 1000 neue Pflegekräfte eingestellt. Auch auf das Vorhaben der USA, die Heimdialyse bei Nierenkranken zu stärken, hat man frühzeitig mit der Akquisition von NXStage reagiert.

Ab 2020 möchte man weitere Übernahmen ins Auge fassen. Tendenziell wird man sich in der aktuellen Marktlage schwer tun, günstige Übernahmeziele zu finden. Falls keine strategisch notwendigen oder günstigen Akquisitionen möglich sein, sollte sich das Unternehmen auf den Schuldenabbau konzentrieren.

Anlagepolitik:

Die Aktie von Fresenius zählt zu den aussichtsreicheren Turnaround-Kandidaten. Kann die Kursmarke von EUR 52.50 nach oben durchbrochen werden, dann dürfte es sukzessive bis in den Bereich zwischen EUR 60 und 65 nach oben gehen. 

Für renditebewusste Anleger bietet der am 14.11. 2019 emittierte BRC FAWRJB eine satte Seitwärtsrendite bei einer verhältnismässig niedrigen Barriere Hit Wahrscheinlichkeit.

 

Quelle: Swissquote