

Fundamentales Umfeld spricht für Rohstoffe
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Thomas Benedix, Senior Portfoliomanager
Das spätzyklische Konjunkturumfeld spricht für Rohstoffinvestments. Aktuell sind insbesondere Industriemetalle und der Ölsektor interessant. Mit einem diversifizierten Fonds können Anleger an der positiven Marktlage partizipieren.
Dieses Jahr dürfte es mit Rohstoffen insgesamt weiter bergauf gehen. Das hat vor allem zwei Gründe: Zum einen zählen Commodities wie Öl, Kupfer oder Nickel historisch betrachtet zu den Profiteuren spätzyklischer Konjunkturphasen, in denen die Nachfrage das Angebot übersteigt. Zum anderen dürften die zuletzt stark belastenden geopolitischen Krisenherde etwas abkühlen. Der Blick richtet sich dann wieder mehr auf die fundamentale Marktlage. Und die sieht im Bereich Industriemetalle und Energie recht positiv aus.
Industriemetalle im Marktdefizit
Die Preise für Industriemetalle legten 2019 bereits deutlich zu. Erste Anzeichen einer Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China sorgten für eine verbesserte Investorenstimmung. Daneben zeichnet sich ein Nachfrageüberhang ab, zumal das Rohstoffangebot angesichts eines Mangels an neuen Minen begrenzt bleibt. Unterstützend wirkt auch, dass China im vergangenen Jahr neue Konjunkturstimuli beschlossen hat, mit denen zum Beispiel Investitionen in die Infrastruktur des Landes gefördert werden. Die ersten dieser Massnahmen werden bereits dieses Jahr in Angriff genommen und sollten sich ab dem zweiten Quartal in den Konjunkturdaten niederschlagen. In dieser Gemengelage kommen ausserdem Sonderfaktoren hinzu: Nachdem in Brasilien unfallbedingt ein Damm zur Endlagerung von Bergbaurückständen gebrochen war, erreichte der Preis für Eisenerz das höchste Niveau seit dem Jahr 2017. Denn die Marktteilnehmer befürchten, dass nun das Angebot von Eisenerz und vielleicht auch Nickel durch verschärfte Umweltauflagen weiter eingeschränkt wird.
Energiesektor im Aufwind
Auch für den Bereich Energie hat sich das Umfeld nach dem zweimonatigen Ausverkauf Ende des vergangenen Jahres nun wieder positiv entwickelt. Dazu haben massgeblich erneute Produktionskürzungen beigetragen. Denn nach einer deutlichen Überversorgung beschlossen die Opec und Russland bereits Ende des vergangenen Jahres eine Drosselung der täglichen Fördermenge um 1,2 Millionen Fässer. Daneben hat die politische Krise in Venezuela Einfluss auf den Ölpreis gewonnen: Die USA haben Sanktionen gegen den staatlichen Ölkonzern Petróleos de Venezuela (PDVSA) und damit auf Ölexporte verhängt, was die Angebotsseite belasten dürfte. Daneben wirkt sich auch die sinkende Bohraktivität in den USA positiv auf den Ölpreis aus. Angesichts dieser Faktoren gehen wir davon aus, dass der Ölmarkt im Verlauf des Jahres 2019 wieder in ein Angebotsdefizit drehen sollte. Aufgrund verhaltener Aussichten für das Wachstum der Weltwirtschaft und somit der Ölnachfrage, wird der Preisanstieg wohl eher stetig statt explosiv ausfallen: Auf Jahressicht dürfte der Preis für ein Fass der Sorte Brent auf etwa 70 US-Dollar ansteigen. Das fundamentale Umfeld spricht also für Rohstoffe in den Sektoren Energie, Industrie- und Edelmetalle.