Galenica: Umbau versprüht Kursfantasie
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Martin Raab
Der Gesundheitskonzern Galenica steht vor einer umfangreichen Neugestaltung. Eine gute Gelegenheit, das SMIM-Mitglied zu analysieren und seine Kurschancen auszuloten.
Ungeachtet der Aufmerksamkeit des breiten Börsenpublikums arbeitete sich die Galenica-Aktie in den vergangenen Wochen kontinuierlich nach oben. Dabei gelang dem Titel sogar der zwischenzeitliche Ausbruch über die Widerstandszone bei CHF 1’180/1’200. Augenblicklich holt der Valor auf diesem Niveau noch einmal Luft und könnte danach seinen Weg Richtung Norden weiter fortsetzen.
Dafür gibt es charttechnische wie auch fundamentale Gründe. Aus technischer Sicht spricht für die Aktie neben dem jüngsten Vorstoss über die 1’200er-Marke die Überwindung der 100- und 200-Tage-Linie. Zudem ist es dem SMIM-Mitglied gelungen, den mittelfristigen Abwärtstrendkanal ad acta zu legen.
Gesundheit hat Konjunktur
Operativ ist das Bild nahezu ebenso positiv. Bereits im Januar präsentierte der Gesundheitskonzern seine Umsatzzahlen für 2016. Und diese können sich sehen lassen: Aufgrund zunehmender Verkäufe von Eisenprodukten, die Vermarktung des Roche-Medikaments «Mircera» sowie einem Wachstum in der Apotheken- und Logistiksparte kletterten die Erlöse über die Schwelle von CHF 4 Mrd. Im Vergleich zum Vorjahr errechnet sich auf Konzernbasis ein Plus von 8.6%. Noch stärker präsentierte sich die Sparte «Vifor Pharma», in der der Umsatz um knapp ein Viertel anstieg. Gewinnzahlen legte der Konzern zwar noch keine vor, hielt aber an seiner ursprünglichen Prognose fest. Am 14. März wird Galenica diese Daten nachliefern.
Auf Reformkurs
Dann werden Investoren vielleicht auch näheres zum Thema Abspaltung erfahren. Das Unternehmen möchte sich noch in diesem Jahr in die beiden Bereiche «Vifor Pharma» und «Galenica Santé» aufteilen. Während die Apotheken-Sparte «Galenica Santé» eigenständig an die Börse gebracht werden soll, bleibt die Holding an der Schweizer Börse kotiert und wird in «Vifor Pharma» umbenannt. «Die Arbeiten dazu seien auf Kurs», teilte der Konzern kürzlich mit.
Noch bevor es zu diesem Umbau kommt, könnte Galenica ein Übernahmeangebot ins Haus flattern. Obwohl die Wachstumssausichten für den Konzern blendend sind, ist der Börsenwert zuletzt deutlich zurückgekommen und macht das Unternehmen derzeit günstig. Der Kursrückgang lag vor allem daran, dass Grossaktionär KKR seine Beteiligung von 25% veräusserte. Bei den Big Pharmas könnte Galencia nun auf der Watchlist auftauchen, befinden sich diese doch gerade in der Bredouille. Magere Umsatzaussichten wegen des Preisdrucks bei älteren Produkten und maue Wachstumsperspektiven bei neuen Arzneien angesichts des Sparzwangs in den Gesundheitssystemen machen den Konzernen das Leben schwer. Die Unternehmensberatung EY rechnet daher im laufenden Jahr mit zahlreichen grossen Transaktionen. Galencia wäre dabei ein attraktives Ziel: Neben dem Eisenpräparat «Ferinject/Injectafer», dem eine grosse Zukunft vorhergesagt wird, überzeugt Galencia auch mit dem Hyperkaliämiemedikament «Veltassa» von der im vergangenen Jahr übernommenen Firma Relypsa.
Alles auf eine Karte
Mutige Anleger können mit einem Hebel-Produkt auf weitere Kursavancen – sei es durch eine Offerte oder auch der Fantasie, welche die Abspaltung generell mitbringt – wetten. Anbieten würde sich beispielsweise der Call-Warrant GALUH der UBS. Der Optionsschein verfügt über einen Hebel von 5. Der Strike befindet sich bei CHF 1’300 und damit etwas oberhalb des derzeitigen Kursniveaus von Galenica. Die Aktie hat bis Ende des Jahres Zeit, ins Geld zu kommen. Die Laufzeit endet Mitte Dezember 2017.