Gazprom – wenn nicht jetzt, wann dann

• Dieter Haas
  

Bei der lange Zeit gebeutelten Aktie des russischen Erdgasriesen Gazprom setzt sich die Erholung fort. Dabei helfen die anhaltend festen Ölpreise, die mittel- bis langfristig auch die Gaspreise positiv beeinflussen dürften.

Als strategisches Ziel nennt das Unternehmen auf seiner deutschen Webseite die Etablierung als Spitzenreiter unter anderen globalen Energieunternehmen, indem der Konzern seine Absatzmärkte diversifiziert, zuverlässige Lieferungen sicherstellt, die Effizienz seiner Geschäftstätigkeit steigert und das wissenschaftlich-technische Potential nutzt.

Gazprom verfügt über die weltweit grössten Erdgasvorräte. Ihr Anteil an den Gasvorräten beträgt 17 Prozent weltweit und 72 Prozent in Russland. Auf Gazprom entfallen 11 Prozent der weltweiten und 66 Prozent der russischen Gasförderung. Gegenwärtig implementiert der Konzern aktiv grossangelegte Projekte zur Erschließung von Gasressourcen auf der Halbinsel Jamal, auf dem Arktis-Schelf, in Ostsibirien und im Fernen Osten sowie mehrere Projekte zur Prospektion und Förderung von Kohlenwasserstoffen im Ausland.

Sowohl Moody’s als auch die Ratingagentur S&P haben vor kurzem ihre Bonitätseinschätzung für Gazprom von Ba1 resp. BB+ bestätigt. Basierend auf ihren Annahmen (u.a. Durchschnittskurs für Brent im 2018 bei USD 50 per Barrel, bzw. für 2019 bei USD 55, stabilen Exportpreisen bei Gas und einem zum USD stabilen Kurs des Rubels) erwartet S&P für 2018 einen leicht steigenden EBITDA bei Gazprom. 

Anlagekonklusion:

Das Chartbild der Aktie von Gazprom lässt hoffen. Der Weg nach oben scheint frei. Die nächsten Hürden liegen bei 4,68 und 4,82 Dollar. Angesichts der enorm günstigen Bewertung (KGV: 4; KBV: 0,2; Dividendenrendite: 6,4 Prozent) müssten eigentlich noch weit höhere Kurse möglich sein.

Für Renditeoptimierer bietet der am 19.Oktober 2018 verfallende BRC RGAAIV in USD eine erkleckliche Seitwärsrendite p.a. bei einer niedrigen Barrier Hit Wahrscheinlichkeit.

Spekulative Anleger dürften am Call-Warrant WGAB4V Gefallen finden. 

 

Quelle: Bloomberg