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GBP/USD: Das Pfund drängt nach oben

18.09.2024 3 Min.
  • Wolfgang Hagl
    Redaktor

Seit zwei Jahren wertet das Britische Pfund relativ zum Dollar auf. Die anstehenden geldpolitischen Entscheidungen in den USA und Grossbritannien, könnten diesen Trend untermauern.

Vor ziemlich genau zwei Jahren erlebte Grossbritannien einen «Truss-Schock». Kurz nachdem Liz Truss als Premierministerin angetreten war, kündigte sie umfangreiche Steuererleichterungen an und stürzte damit das nach dem Brexit ohnehin angeschlagene Königreich ins Chaos. Relativ zum Dollar brach das Britische Pfund innert weniger Wochen um knapp ein Zehntel ab. Am 26. September 2022 notierte das Währungsgespann GBP/USD auf einem Allzeittief von USD 1.0382. Diese Turbulenzen hat Liz Truss nicht überstanden. Nach weniger als 50 Tagen musste sie Downing Street 10 räumen und als die Premierministerin mit der kürzesten Amtszeit in die Geschichte Grossbritanniens eingehen. Das Pfund Sterling meldete sich rasch zurück. Mittlerweile notiert das Duo GBP/USD mehr als ein Viertel über dem historischen Tiefpunkt.

Staccato an Zinserhöhungen

Weniger die Real- als vielmehr die Geldpolitik hat der britischen Währung zum Comeback verholfen. Die Bank of England (BoE) stemmte sich mit massiven Zinserhöhungen gegen die galoppierende Inflation. Nach einer ersten Straffung Ende 2021 schraubte das Monetary Policy Committee (MPC) die «Official Bank Rate» in den vergangenen beiden Jahren insgesamt dreizehnmal nach oben. Von nahe 0 ist der Leitzins dadurch auf bis zu 5.25% gestiegen. Die Gangart zeigte Wirkung: Aus dem zwischenzeitlich prozentual zweistelligen Bereich kam die jährliche Teuerungsrate deutlich zurück. Im Mai und Juni 2024 lag sie exakt auf dem von der BoE angestrebten Niveau von 2%. Im Juli zog die Inflation leicht auf 2.3% an. Gleichwohl hat die Notenbank die Zügel Anfang August etwas gelockert. Das MPC nahm die «Bank Rate» um 25 Basispunkte auf 5.0% zurück.

Morgen steht die nächste Sitzung an. Dabei dürfte die BoE die Füsse still halten. Für diese allgemeine Erwartungshaltung sprechen auch die heute veröffentlichten Inflationsdaten. Im August sind die Konsumentenpreise in Grossbritannien relativ zum Vorjahresmonat wie erwartet um 2.2% gestiegen. In der Kernrate hat die Teuerung mit 3.6% den Konsens um 10 Basispunkte übertroffen – von diesem Delta dürfte sich die BoE kaum zu einer von den Erwartungen abweichende Haltung verleiten lassen.

Verschobene Erwartungen

Heute steht ohnehin erst einmal die US-Notenbank im Fokus. Um 20:00 Uhr dürfte das Fed die ursprünglich bereits für das Frühjahr erwartete Zinswende einläuten. Angesichts eines nachlassenden Inflationsdrucks und zuletzt ehr schwachen Konjunkturindikatoren setzen die Märkte sogar auf eine kräftige Senkung. Laut dem CME FedWatch Tool wird das Fed die «Target Rate» von der aktuellen Spanne von 5.25% bis 5.50% um 50 Basispunkte kappen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür beträgt annähernd wenige Stunden vor der Entscheidung 61%. Vor einer Woche zeigte das auf den USD-Geldmarktkonditionen basierende Instrument hier eine Quote von lediglich 14% an. Trotz der verschobenen Erwartungen wäre es eine Überraschung, sollte der Offenmarktausschuss tatsächlich mit einem «50 Basispunkte-Hammer» in die Phase der Lockerung einsteigen. Zumal die US-Währungshüter damit mehr oder minder zugeben würden, dass sie mit der Lockerung recht spät dran sind. Genau diese Möglichkeit lastete zuletzt verstärkt auf dem US-Dollar.

Anlagelösung

So oder so stehen die Chancen gut, dass er Greenback relativ zum Britischen Pfund durch die anstehenden geldpolitischen Entscheidungen weiter unter Druck gerät. Das FX-Duo GBP/USD würde sich mit einem Sprung über die Marke USD 1.32 Spielraum bis USD 1.34 schaffen. Mit dem Long Mini-Future (Valor 134857260) können Trader das offensive Pfund-Szenario realisieren. Aktuell beträgt der Hebel des UBS-Produkts 17.3. Mit USD 1.2575 liegt der Stop Loss 4.5% unter dem Währungskurs. Der Mini Future ist auf der OTC-Plattform Swiss DOTS kotiert. Dort kann er auch nach dem heutigen Zinsentscheid respektive während der Medienkonferenz mit Fed-Präsident Jerome Powell gehandelt werden.

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